Bild nicht mehr verfügbar.

Im Salzkammergut wurden Sexspiele beobachtet.

Foto: APA

Linz - Das malerische Weißenbachtal am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) wird im Internet als "Natur- und Erotikparadies im Salzkammergut" angepriesen. Ein Image, das der zuständige Bürgermeister von Steinbach, Franz Kneißl, korrigieren und damit "den Anstand wiederherstellen" will. Stein des Anstoßes: Eine Familie mit Kindern empörte sich über Männer, die am Radweg standen und onanierten. "Ich bin mir vorgekommen wie in einem schlechten Film", sagte der Familienvater den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN).

Zwei Pärchen bei Sexspielen, vier Männer, die selbst Hand an sich legen - das mussten zwei Familien mit Kindern aus Grein (Bezirk Perg) beobachten, die auf dem neuen Radweg durch das Weißenbachtal unterwegs waren. "Dass so etwas in Österreich möglich ist, ist mir völlig unverständlich", sagte einer der Männer der Zeitung. Bis zu 100 nackte Menschen sollen an schönen Tagen in dem Tal anzutreffen sein und Gerüchten zufolge würden dort sogar Pornofilme gedreht und Menschen aus dem Ausland anreisen, hieß es.

"Nicht normal, auf nackte Menschen zu stoßen"

Zustände, die der Bürgermeister abstellen will. "Es ist nicht normal, dass ich auf nackte Menschen stoße, wenn ich mich im Wald bewege. Es ist allerdings nicht effizient, zu sagen: Das darf's nicht geben", so Kneißl. Er wolle keinen Schnellschuss abfeuern, sondern über den Winter ein breites Paket schnüren. Dazu wird es im Herbst einen Runden Tisch mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaft, des Grundeigentümers Bundesforste (ÖBf) und des Bezirkspolizeikommandos geben.

Die ÖBf selbst sehen sich nicht in der Lage, die Situation zu entschärfen. Pressesprecher Bernhard Schragl erklärte den ÖON, dass ein Verbot von Nacktbaden oder anderen "gewissen Praktiken oder Neigungen" juristisch nicht durchsetzbar sei. Möglich wäre nur ein komplettes Badeverbot, das die Bundesforste allerdings nicht aussprechen wollen.

Das Problem seien nicht die FKK-Anhänger, sondern jene Nudisten, die mit ihren unsittlichen Handlungen schon für massive Beschwerden gesorgt hätten, so Kneißl. Es gehe darum, die Leute, die sich verletzt fühlen, zu schützen. Er wolle nicht, dass das Weißenbachtal in Misskredit gerate, sagte der Bürgermeister. In Bezug auf die Internet-Seiten verlasse er sich auf Spezialisten und die Maßnahmen, die sie vorschlagen. (APA)