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Deutsche Unternehmen melden den stärksten Einbruch der Exportneuaufträge.

Berlin - Die Industrie in der Euro-Zone ist im August zum ersten Mal seit zwei Jahren geschrumpft. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,4 auf 49,0 Punkte, teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter 3.000 Firmen mit. Erst ab 50 Zählern signalisiert das Barometer ein Wachstum. "Der seit Oktober 2009 andauernde Aufschwung der Industrie hat im August ein abruptes Ende gefunden", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Damit steigt das Risiko, dass die Euro-Zone in der zweiten Jahreshälfte 2011 in die Rezession abgleiten könnte."

In Deutschland, den Niederlanden und Österreich legten die Geschäfte noch leicht zu. In Irland, Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland schrumpften sie dagegen. Allerdings meldeten die deutschen Unternehmen den stärksten Einbruch der Exportneuaufträge. "Das ist ein Schocksignal", sagte Williamson. "Bedeutet es doch, dass der wichtigste Wachstumsmotor innerhalb der Euro-Zone ausfällt."

Eine baldige Rückkehr zu einem kräftigen Wachstum ist nicht in Sicht, weil die Aufträge in der Währungsunion so stark zurückgingen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. "Und die Fertigwarenlager legten erstmals seit Dezember 2008 zu, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen die Produktion in den nächsten Monaten weiter einschränken dürften, um eine weitere Zunahme der Bestände zu verhindern", sagte Williamson.

Die einzige positive Nachricht ist der nachlassende Inflationsdruck. Die Einkaufspreise stiegen so langsam wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Die Unternehmen hoben ihre Verkaufspreise so schwach an wie zuletzt April 2010. (APA/Reuters)