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David Alaba voll der Vorfreude.

Foto: Reuters/Niesner

Gelsenkirchen - Für David Alaba werden am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Gelsenkirchen die Club-Mitstreiter zu Gegenspielern. Der österreichische Fußball-Internationale könnte im EM-Qualifikationsmatch gegen Deutschland gleich auf sieben Kicker des FC Bayern München treffen, die vom Wiener allerdings kein kollegiales Verhalten zu erwarten haben. "Ich werde alles dafür tun, dass wir eine Sensation schaffen", kündigte der 19-Jährige an.

Manuel Neuer, Holger Badstuber, Jerome Boateng, Philipp Lahm, Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller sind jene Kicker, die Alaba vom täglichen Training kennt. "Aber eine besondere Situation ist es nicht, gegen sie zu spielen. Es ist vor allem deswegen etwas Besonderes, weil Österreich gegen Deutschland spielt", erklärte der Wiener.

"Sie haben schon einigen Respekt"

In den vergangenen Tagen wurde das Duell in der Bayern-Kabine des öfteren thematisiert. Von Geringschätzung seitens der deutschen Teamspieler hat Alaba nach eigenen Angaben nichts zu spüren bekommen. "Nach dem Spiel in Wien haben sie schon einigen Respekt. Die Deutschen werden sich diesmal sicher anders auf uns einstellen", vermutete der elffache ÖFB-Teamspieler.

Allein schon deshalb kann sich die österreichische Auswahl auf eine äußerst knifflige Aufgabe gefasst machen. "Die Deutschen sind auf jeder Position top besetzt, alle Spieler im Kader haben große Qualität. Sie sind klarer Favorit, vor allem nach dem Brasilien-Match (3:2/Anm.), und haben praktisch keine Schwächen", lautete Alabas Einschätzung des Gegners.

Dennoch werde die ÖFB-Auswahl vor dem dreifachen Weltmeister, der in der EM-Quali-Gruppe bisher alle Partien gewonnen hat, nicht in Ehrfurcht erstarren. "Wir dürfen die Deutschen nicht überschätzen. Wir haben auch große Qualität im Kader", betonte Alaba, der einen österreichischen Sieg nicht für ausgeschlossen hält. "Wenn das gelingt, wäre das ein Traum, ein großartiger Erfolg für Österreich."

Lahm zielstrebig

Ein Traum, den der deutsche Kapitän Philipp Lahm für unrealistisch hält: "Noch nie hat ein deutsches Team alle Qualifikationsspiele gewonnen hat. Wir werden alles dafür tun, dass für Österreich am Freitag nichts zu holen ist", erklärte der nach seinem Skandalbuch umstrittene Verteidiger des FC Bayern.

Auch Teammanager Oliver Bierhoff ließ keine Zweifel an der Marschroute offen und forderte vollste Konzentration ein. Das DFB-Team dürfe nicht wie vor vier Jahren im Endspurt der EM-Qualifikation nachlassen. Damals sei laut Bierhoff ein "Schlendrian reingekommen".

In Gruppe A liegt Deutschland mit sieben Siegen aus sieben Spielen klar voran. Ein Erfolg im Prestigeduell mit dem kleinen Nachbarn würde die ohnehin geringen Restzweifel an der EM-Teilnahme beseitigen. Nur die Türkei könnte die Mannschaft um Bundestrainer Joachim Löw derzeit rechnerisch noch von Platz eins verdrängen. Für die viertplatzierten Österreicher wäre mit einer Niederlage die ohnedies nur noch verschwindend geringe Chance auf die EM dahin.

Gegner mit Selbstvertrauen

Das Selbstvertrauen der Deutschen ist groß. Sorgen bereiten auch nicht die Ausfälle von Sami Khedira, Sven Bender, Marco Reus oder Mario Gomez. Gut möglich, dass Löw gegen Österreich auch von seinem üblichen 4-2-3-1-System auf 4-1-4-1 umstellt. "Es ist nicht notwendig, dass wir immer mit zwei Spielern auf der Sechser-Position spielen", meinte der Bundestrainer.

Im Mittelfeld gesetzt ist Bastian Schweinsteiger. Mesut Özil und Jungstar Mario Götze könnten im offensiven Bereich für Akzente sorgen. Weitere Kandidaten sind Toni Kroos, Thomas Müller und Andre Schürrle.(APA)