Wien - Die börsenotierte Beko Holding AG plant als Berater in das Infrastrukturprojekt "abgepackte elektrische Energie" einzusteigen. Zentrales Marketing-Argument für die "Beko-Stromflasche" soll dabei der Herkunftsnachweis des Stromes sein. Für Beko-Gründer und Chef Peter Kotauczek bietet die "Stromflasche" nämlich eine gute Gelegenheit, gezielt ökologisch erzeugten "grünen Strom" von alternativen Stromanbietern zu vermarkten.

Beko selbst will Kommunen und Firmen beim Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur für standardisierte Elektro-Produkte beraten, die diese Art der Batterie verwenden können, und in der Folge auch als Servicedienstleister tätig werden. "Abgepackter Strom wird immer mehr zu einem Versorgungs- und Handelsthema werden", so Kotauczek am Donnerstag in Wien vor Journalisten. Die Menschen würden auch in Flaschen abgepacktes Wasser bereits als normal ansehen, dasselbe werde auch auf Strom zutreffen.

Auf drei Rädern

Erstes Vorzeigeprodukte für die von Beko favorisierte 48 Volt starke "Stromflasche" in Form einer austauschbaren Lithium-Ionen-Batterie des Herstellers Panasonic ist das "Tribred" der US-Firma "Trikke", ein fahrradähnliches Fortbewegungsmittel auf drei Rädern mit eingebautem Elektromotor. Aber auch andere Kleingeräte in Haushalt, Garten oder Handwerk könnten mit der "Stromflasche" mit abgepackter grüner Energie versorgt werden, etwa Rasenmäher, Elektroboote, Kühlgeräte, mobiles Fernsehen oder sie könnte als Notstrombeleuchtung dienen.

Ziel ist die österreichweite flächendeckende Versorgung mit 48 Volt Einheitsbatterien und der Aufbau von Beratungs- und Marketingleistungen für von solchen Batterien versorgten herstellerunabhängigen Geräten. Seine diesbezüglichen Business-Pläne seien sehr bescheiden, meinte Kotauczek, Österreich sei kein "Technologie-Frontrunner". Es werde wohl eine Zeit lang dauern, bis der Handel einsteigen werde.

Kotauczek ist auch überzeugt, dass in Zukunft zunehmende elektrisch betriebene Kleinfahrzeuge auf den Markt kommen werden, die die Lücke zwischen Auto und Fußgänger füllen werden. Die Fahrradindustrie selbst stehe bereits "unter Strom". Für das "Trikke"-Geräte sieht er längerfristig ein Potenzial von 100.000 Geräten in Österreich, das ist etwa ein Zehntel des derzeitigen Fahrradbestandes. Pilotprojekte liefen derzeit bereits in Kitzbühel und am Neusiedler See. Derzeit koste ein Geräte zwischen 1.800 und 2.200 Euro. Auch anderer Fahrzeuge, die diese Lücke ausfüllen werden, werde es geben, ist Kotauczek überzeugt.(APA)