Graz - In der Obersteiermark haben am Samstag in der Früh Einsatzkräfte von Alpinpolizei und Bergrettung zwei vermisste Kletterer am Fuß der Dachstein-Südwand im Bezirk Liezen tot gefunden. Laut Polizei dürfte einer der Kletterer im Vorstieg gestürzt sein und durch sein Gewicht die Sicherungshaken ausgerissen haben. Sein Kollege wurde daraufhin mit in den Tod gerissen. Die beiden Männer wurden Samstagvormittag geborgen.

Die zwei Kletterer - ein 57-Jähriger aus Thal bei Graz sowie ein 41 Jahre alter Grazer - waren seit Freitagabend vermisst gewesen. Der Sturz sei aus großer Höhe erfolgt, so ein Polizist. Die Steirer galten als erfahrene Kletterer, sonst hätten sie auch gar nicht die Route "Extrem Klassiker" des Schwierigkeitsgrades 6 in der Südwand des Dachstein (2.995 Meter) gehen können, so der Beamte.

Rax: Frau von Steig in den Tod gestürzt

In der östlichen Obersteiermark im Rax-Gebiet ist am Samstag eine Frau beim Wandern von einem Steig abgekommen und in den Tod gestürzt. Nachfolgende Wanderer hatten das Unglück beobachtet und die Einsatzkräfte alarmiert. Die Alpinpolizei barg am Nachmittag die Leiche. Näheres zur Identität wurde noch nicht bekanntgegeben, erst müssten die Angehörigen verständigt werden. Das Unglück war am sogenannten Bismarcksteig im Bereich des Predigtstuhls (Bezirk Mürzzuschlag) passiert.

Wie es zu dem Unglück kam, war noch nicht klar, jedoch dürfte eine Unachtsamkeit zum Absturz geführt haben. Der Bismarcksteig verbindet das Karl Ludwig Haus und die Neue Seehütte sowie das Waxriegelhaus und verläuft am Felshang unterhalb des Gipfels des Predigtstuhl. Dieser ist mit 1.903 Metern ein Nebengipfel der Rax (2.007 Meter) im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet. Der Steig erfordert laut Alpinisten Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Montafon: In Felsrinne abgestürzt

Im Gemeindegebiet von Vandans im Montafon (Bezirk Bludenz) hat am Freitagnachmittag ein deutscher Bergsteiger bei einem Alpinunfall tödliche Verletzungen erlitten. Der 45-Jährige aus Mössingen stürzte in über 2.000 Meter Seehöhe rund 115 Meter über eine 45 bis 50 Grad steile Felsrinne ab. Er wurde schwerst verletzt geborgen und ist am Samstag im UKH Feldkirch gestorben. 

Wie die Ermittlungen der Polizei Schruns ergeben haben, war der Alpinist am Freitag kurz nach 14.00 Uhr mit einem Begleiter auf dem Golmer Höhenweg in Richtung Geißspitze (2.334 m) unterwegs. Südlich des Gipfels "Wilder Mann" (2.291) beschlossen sie kurzfristig, auf die Spitze zu steigen und kletterten über den Südgrat hinauf. Dabei brach kurz vor dem Gipfel ein etwa 40 cm breiter und 70 cm hoher Felsbrocken aus, auf dem sich der 45-Jährige gerade befand, und riss ihn mit in die Tiefe.

Der lebensgefährlich verletzte Deutsche wurde vom Rettungshubschrauber "Christophorus 8" mittels Tau geborgen und in das Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen. Die Unfallärzte konnten sein Leben jedoch nicht mehr retten. Der Begleiter blieb unverletzt und wurde vom Hubschrauber des Innenministeriums ins Tal geflogen. (APA)