Moskau - Hundertschaften von Feuerwehrleuten haben am Samstag gegen Waldbrände in Sibirien gekämpft. In einem Gebiet um die zentralsibirische Stadt Bratsk standen nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums mehr als 173 Hektar in Flammen. Mehr als 1.000 Feuerwehrleute waren unterstützt durch Löschhubschrauber im Einsatz.

Laut der Zeitung "Kommersant" lag die 250.000-Einwohner-Stadt unter einer dicken Rauchwolke. Die Sicht betrage nur noch 30 Meter und die Luft enthalte 20-mal so viel Rußpartikel wie normal.

Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu kritisierte das Vorgehen der örtlichen Behörden. In einer Videokonferenz warf er ihnen vor, sich lächerlich gemacht zu haben: "Ihr habt die Stadt Bratsk berühmt dafür gemacht, sich nicht einmal um ganz normale Feuer kümmern zu können." Der Waldbrand wüte schließlich "nicht hunderte von Kilometern entfernt, sondern praktisch im Stadtzentrum".

Präsident Dmitri Medwedew zeigte sich "erstaunt, dass weder die örtliche noch die regionale Führung sich normal bemüht". Dies werde "organisatorische Konsequenzen" haben. (APA)