Belfast - Die Polizei in der nordirischen Hauptstadt Belfast hat einen gefährlichen Sprengsatz entschärft, den Unbekannte im Zentrum deponiert hatten. "Das war ein funktionstüchtiger Sprengsatz, der den Tod oder schwere Verletzungen hätte herbeiführen können", sagte Polizeiinspektor Eugene King am Samstag. Die Bombe war in der Nacht zuvor in einem Wohn- und Geschäftsviertel von Belfast deponiert worden. Experten der Polizei und der Armee brachten sie kontrolliert zur Explosion. Zahlreiche Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.

Die Polizei rief die Bevölkerung zu Hinweisen auf, die bei den Ermittlungen nach den Urhebern helfen könnten. Die britischen Behörden stufen die Gefahr eines Anschlags, der mit dem Streit um die Zukunft Nordirlands im Zusammenhang stehen könnte, derzeit als sehr wahrscheinlich ein. Anfang April wurde ein katholischer Polizist bei einem Anschlag in der nordirischen Stadt Omagh getötet.

Der Friedensvertrag von 1998 hatte die Gewalt in Nordirland größtenteils beendet und den Weg für ein regionales Parlament und eine Teilung der Macht freigemacht. In den Jahrzehnten der Gewalt zwischen Protestanten, die Teil Großbritanniens bleiben wollen, und Katholiken, die sich der Republik Irland anschließen wollen, wurden rund 3.500 Menschen getötet. (APA)