Basel - Real Madrid und Benfica Lissabon sind jene zwei Teams, die am Mittwoch schon in der vierten Runde der Champions-League-Gruppenphase das Achtelfinalticket lösen können. Während die Spanier bei Olympique Lyon antreten, empfangen die Portugiesen den FC Basel und damit auch ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic. Der möchte sich für das 0:2 vor zwei Wochen revanchieren und die Aufstiegschance am Leben erhalten.

"Wir fahren nicht nach Lissabon, um zu verlieren. Wir wollen da etwas reißen", sagte Dragovic gegenüber der Schweizer Internetseite "20 Minuten online". Der 20-Jährige stand auch in den bisherigen drei Partien der Gruppe C auf dem Platz und zeigte gerade gegen Benfica eine starke Vorstellung. Nicht zuletzt der "Auswärtsvorteil" gibt ihm Hoffnung - auch wenn Kapitän Marco Streller (Magen-Darm-Grippe) fehlt. "Wir tun uns auswärts leichter, weil keiner mit uns rechnet. Wir reisen als krasser Außenseiter nach Portugal und hoffen, dass uns der Gegner unterschätzt."

Die Statistik spricht freilich klar für die Gastgeber, die noch nie gegen einen Schweizer Club verloren haben und in ihren jüngsten sieben Europacup-Spielen ungeschlagen sind. Das ist auch Dragovic bewusst: "Man kann gegen diese Teams ganz hässlich untergehen. Darauf müssen wir gefasst sein. Aber mit ein bisschen Glück und vielleicht auch Gottes Hilfe kann für uns etwas drin liegen." Derzeit liegt Basel mit vier Punkten drei Zähler hinter Leader Benfica. Manchester United, das ohne den gesperrten Kapitän Nemanja Vidic sowie die angeschlagenen Ashley Young und Chris Smalling die noch punktelosen Rumänen von Otelul Galati empfängt, hält bei fünf Punkten.

In Gruppe D gastiert Real Madrid bei Olympique Lyon, und dank seiner bisher makellosen Bilanz (drei Siege in drei Spielen) wäre der Elf von Jose Mourinho der Aufstieg mit einem Sieg nicht mehr zu nehmen. Von einem Erfolg der Spanier, die sich in der Primera Division am Wochenende an die Spitze schossen, würde auch Ajax Amsterdam profitieren, das derzeit mit Lyon punktegleich Zweiter ist. Die Niederländer empfangen Dinamo Zagreb, das bisher ohne Tor und ohne Punkt blieb.

In Gruppe A erwartet Bayern München mit breiter Brust den SSC Napoli. Angesichts der jüngsten Heimbilanz von acht Siegen und 33:0-Toren auch kein Wunder. Zwei Wochen nach dem 1:1 im Hinspiel am Vesuv, bei dem ÖFB-Teamkicker David Alaba in der 90. Minute seinen ersten Saisoneinsatz in der Königsklasse hatte, erhoffen die Bayern-Fans eine Galavorstellung wie etwa beim 5:0 gegen den HSV, dem 7:0 gegen Freiburg oder dem 3:0 gegen Vizemeister Leverkusen.

Die Heimbilanz gegen italienische Clubs nimmt sich allerdings bescheiden aus. Von elf Spielen konnte der deutsche Fußball-Rekordmeister nur vier gewinnen. Drei endeten unentschieden, vier Partien wurden verloren. Bayern-Trainer Jupp Heynckes darf jedenfalls mit Bastian Schweinsteiger und Daniel van Buyten rechnen, deren Einsatz nach Blessuren im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg fraglich gewesen war.

Einen Punkt hinter Napoli (5) liegt Englands Tabellenführer Manchester City, der als Favorit zu Schlusslicht Villarreal kommt. Nicht nur, dass die Spanier bisher keinen einzigen Punkt machen konnten, wird das Team von Juan Carlos Garrido auch von schweren Verletzungssorgen geplagt. Neben dem Langzeitausfall Giuseppe Rossi müssen vier weitere Spieler, darunter Marcos Senna, passen.

In Gruppe B blickt alles auf Inter Mailand. Die Frage ist, ob die Italiener, die in der Serie A derzeit nur auf Rang 17 liegen, den CL-Pool aber mit 6 Punkten anführen, im Heimspiel gegen den Gruppen-Vierten OSC Lille wieder ihr Champions-League-Gesicht zeigen. Hoffnungen dürfen sich auch noch Trabzonspor und ZSKA Moskau machen. Die Türken empfangen die punktegleichen Russen (je 4) und können mit einem Sieg die Weichen in Richtung Aufstieg stellen. (APA)