Dadaab in Kenia - mit über 460.000 Flüchtlingen das größte Flüchtlingslager der Welt. 80 Prozent der Flüchtlinge, die in Dadaab ankommen, sind Frauen und Kinder - 60 Prozent von ihnen sind jünger als 18 Jahre alt. Die Neuankömmlinge sind zumeist in dramatischer Verfassung - hungrig, ausgezehrt, völlig erschöpft und in vielen Fällen krank. Von der internationalen Hilfseinrichtung Care erhalten sie Wasser und Nahrungsmittel sowie Plastikplanen, Kochtöpfe, Seife, Decken, Matten und Wasserkanister.

Viele Frauen und Mädchen haben auf dem beschwerlichen Fußmarsch Raubüberfälle, sexuelle Gewalt und Missbrauch erlebt. Eigens geschulte CARE-MitarbeiterInnen wie die 23-jährige Fatuma Adan Mohammed kümmern sich darum, dass sie identifiziert, so schnell wie möglich registriert und sicher untergebracht werden.
Fatuma berichtet: "Seit zehn Monaten arbeite ich jetzt hier und ich bin immer noch jedes Mal traurig, wenn mir die Frauen erzählen, was ihnen passiert ist. Seit Anfang dieses Jahres haben sich die Meldungen sexueller Übergriffe vervierfacht. Wenn die Frauen aus Somalia fliehen, werden sie oft auf dem Weg hierher überfallen."

Zentren für Opfer von sexueller Gewalt

BewohnerInnen des Lagers können sich mit allen Problemen an Fatuma und ihre 34 KollegInnen wenden. Wenn sich im Zuge der Gespräche herausstellt, dass ein/e KlientIn mit sexueller Gewalt konfrontiert war, werden spezielle Maßnahmen getroffen. So gibt es die Möglichkeit, in eigens eingerichteten "Gender Violence Recovery"-Zentren professionelle Beratung und psychologische bzw. medizinische Betreuung zu erhalten. Auf Wunsch können die Betroffenen so lange bleiben, bis sie sich erholt haben.

Zudem helfen CARE-Hausbesuche, Gruppendiskussionen und Theateraufführungen den Flüchtlingen dabei, Rollenbilder zu überdenken und Fälle von häuslicher Gewalt zu verhindern. Insgesamt hat die "Stay Safe"-Kampagne zum Schutz vor sexueller Gewalt bereits mehr als 23.000 Flüchtlinge erreicht. (red)