Wien - "Zügig und planmäßig" verlaufen laut Wissenschaftsministerium die Arbeiten am Hochschulplan. Bei einem Arbeits-und Koordinationsgespräch von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) mit einer Arbeitsgruppe aus Vertretern von Unis, Fachhochschulen und Senaten hat die Universitätenkonferenz (uniko) allerdings "eine Reihe von Kritikpunkten und Änderungsvorschlägen eingebracht", wie es in einer Aussendung des Ministeriums am Donnerstag heißt.

Ein erster Entwurf des Hochschulplan sieht u.a. vor, dass künftig jede Universität die minimale bzw. maximale Zahl an Studienplätzen pro Fächergruppe mit dem Wissenschaftsministerium in den Leistungsvereinbarungen festlegt. Gibt es mehr Bewerber als Plätze, sollen die Unis die Möglichkeit von Zugangsregelungen bekommen. Im Ministerium betont man, dass es sich bei dem der APA vorliegenden Entwurf um ein "vertrauliches Arbeitsdokument" handelt, das noch abgestimmt werden muss.

In der Arbeitsgruppe, die künftig als "Hochschulkonferenz" die die Umsetzung des Hochschulplans begleiten soll, wurde am Mittwoch über die inhaltliche Ausrichtung vorliegender Textvorschläge diskutiert. Als nächster Schritt sollen Gespräche des Ministeriums mit der SPÖ stattfinden und danach die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) eingebunden werden.

Töchterle betonte, es brauche "eine stimmige Gesamtstrategie und entsprechende Maßnahmen, um die vorhandenen Ressourcen in Forschung und Lehre noch besser und effizienter nutzen zu können". Für den Sprecher der Senatsvorsitzenden Helmut Fuchs ist "die Qualitätssicherung durch eine kapazitätsorientierte Finanzierung" wichtigstes Ziel des Hochschulplans. Jeder Uni-Studienplatz müsse nach internationalen Maßstäben ausfinanziert sein.

Wirtschaftskammer erleichtert

Wichtige Basis des Hochschulplans soll der im August präsentierte Bericht externer Experten sein, in dem sowohl Zugangsbeschränkungen als auch Studiengebühren befürwortet wurden. Derzeit wird laut Ministerium intensiv in den vier Teilprojekten (Koordinierungsmaßnahmen, Bauleitplan, Forschungsinfrastrukturplan/Internationales, Studienplatzfinanzierung) gearbeitet, bis Jahresende sollen die Eckpunkte vorliegen.

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat "mit Erleichterung und Genugtuung" auf die im Entwurf verankerten Eckpunkte reagiert. Er freue sich über die "doch erstaunlich deutlichen Aussagen mit denen klargestellt wird, dass kein Weg an der Festlegung von Studienplatzkontingenten, der Einführung von Zugangsregulierungen sowie an einem System der studienplatzbezogenen Finanzierung der Universitäten vorbeigeht", so Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung für Bildungspolitik. Die Vorschläge würden sich weitgehend mit jenen der WKÖ decken, "auch wenn wir uns eine noch weitergehende Leistungsorientierung für die Bemessung finanzieller Mittel gewünscht hätten." (APA)