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Alfons Haider

Foto: APA/NEUBAUER

Wenn die neue ORF-Führung genauso zackig bei Programminnovationen ist, wie sie eben mit Bestehendem verfährt, darf man auf einen heißen Frühling am Küniglberg gespannt sein. Noch ist zwar nichts von einer "größten Programmreform aller Zeiten" zu hören, doch die Indizien dafür, dass die Zeichen auf Rundumerneuerung stehen, sind schon jetzt ziemlich eindeutig.

Ein Magazin und zwei Moderatoren fallen dem vorgezogenen Frühjahrsputz zum Opfer. Nicht fortgesetzt wird nach kaum einem Jahr Contra - Der Talk. Das ist insofern konsequent, als man offenbar mit den Themen, von denen eine Redaktion glaubt, dass sie junge Menschen interessieren (Sex, Schönheits-OPs und eine wohldosierte Prise möglichst bekömmlicher Politthemen), durch war und die drohende Inhaltsleere offensichtlich geworden wäre und so rechtzeitig abgewendet werden konnte.

"Sein Auftritt als Tänzer ist nicht mehr zu toppen", erklärt die künftige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die Verabschiedung von Alfons Haider bei Dancing Stars. Die Einschätzung, dass Haider nicht mehr mitmachen darf, weil er zu gut für die Tanzshow ist, hat etwas für sich und wird ihm den Rücktritt erleichtern. Mehr Logik erhält die Begründung hingegen angesichts eines Branchengerüchts, wonach der ORF-Moderator Haider als Nachfolger Zechners als Musicalchef bei den Vereinigten Bühnen kursiert.

Von all dem unberührt streichelt Peter Rapp auf Facebook seine 5139 Fans und gibt gescheite Interviews. Daher sei die an dieser Stelle bereits einmal vorgebrachte Anregung an ein Fernsehteam voller Tatendrang wiederholt: Gebt dem Mann einen Late-Night-Talk! (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 2.12.2011)