Wien - 40 Seiten stark ist der Bericht, den Alexander Van der Bellen (Grüne) als Uni-Beauftragter der Stadt Wien am Mittwoch vorgelegt hat. Der Titel: "Über den Tellerrand. Wien als internationale Wissensmetropole". Das, so Van der Bellen, könne Wien forcieren, indem Behördenverfahren für ausländische Forscher einfacher würden. Er habe erreicht, dass es in der MA 35, die für Aufenthaltsrecht zuständig ist, eine eigene Ansprechstelle für Unis gibt.

Auch eine wissenschaftliche Kooperation mit der Uni in Brünn hat der Nationalratsabgeordnete eingefädelt. "Wien hat als Standort gute Voraussetzungen", so Van der Bellen, der als Uni-Beauftragter von der rot-grünen Stadtregierung jährlich 220.000 Euro Budget erhält. Beim Thema Zugangsbeschränkungen wollte sich Van der Bellen, der in einem STANDARD-Interview gesagt hatte, er könne sich eine Wiedereinführung der Studiengebühren vorstellen, nicht festlegen. Es dürfe aber kein Tabu sein, darüber zu reden.

Zu den aus Spargründen gekürzten Nachtdiensten der Ärzte am AKH - die Meduni stellt die Ärzte, die Stadt die Pfleger - sagte der Ökonom, die aktuelle Rechtslage sei in der Praxis "enorm schwierig". Ob etwa eine eigene Betriebsgesellschaft Abhilfe schaffen würde, dazu wollte er sich nicht äußern. Es wäre aber ein "Riesenschritt", wenn Kompetenzen vereinfacht würden. (fern, DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2011)