St. Pölten / Wien - Normalerweise ist die Jagd auf Steinwild in Niederösterreich verboten. Derzeit lebt es sich als Steinbock auf der Hohen Wand aber gefährlich. 2010 zählte man 40 Exemplare der Ziegenart. Mit dem Niederösterreichischen Umweltanwalt, Harald Rossmann, einigten sich die Bezirke Neunkirchen und Wiener Neustadt darauf, insgesamt neun Exemplare zum Abschuss freizugeben. Mindestens vier Tiere wurden bis Donnerstag erlegt.

Rossmann zufolge sind Steinböcke im betroffenen Gebiet vor mehreren Jahren aus Wildtiergattern entkommen und haben sich seither stark vermehrt - unter anderem, weil die Winter mild waren. Inzwischen gehe man von einer "deutlich größeren Population" als 40 Stück aus. Steinböcke sollen schon Kletterern den Weg versperrt und Spaziergänger beziehungsweise deren Hunde angegriffen haben. Außerdem gebe es erhöhte Verbissschäden - auch durch Gams und Hirsch, die vom Steinwild in niederere Lagen gedrängt würden. Die Anzahl der Steinböcke soll diesen Winter erneut erhoben werden. Laut Rossman sieht es ganz danach aus, dass auch für nächsten Winter Abschüsse genehmigt werden. (spri, DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2011)