Für die CD als solche: Maja Osojnik.

Foto: STANDARD / Corn

Ja, ein bisschen wahnsinnig sei sie schon, sagt Maja Osojnik. Sonst dürfte man ein Projekt wie M.M.M. auch nicht angehen. Das Kürzel lässt sich in "Majas Musik Markt" auflösen, Untertitel: "Die Wiener Musikszene räumt auf". "Alle sagen: Der Musikmarkt ist tot. Wir sagen: Eine CD ist für das Leben gemacht", so Osojnik, die als Sängerin und Flötistin im Renaissancemusik-Ensemble Mikado ebenso aktiv ist wie im frei improvisierenden Low Frequency Orchestra und dem Songform und Free-Noise vereinenden Kollektiv Broken.Heart.Collector.

Allerdings: "Die meisten CDs stehen zwei Jahre lang im Geschäft, danach eine Zeit im Internet - dann aber nur mehr zu Hause in den Regalen der MusikerInnen. Wir aber brauchen Raum! Und Geld!" Also hat Osojnik zusammen mit Elisabeth Reis (kunst.raum purpur19) und Rania Moslam (Viennese Soulfood) eine dreitägige Veranstaltung organisiert, die durchaus als kleine Messe der so produktiven Wiener Independent-Improvisationsszene - und darüber hinaus - durchgehen kann. Zwischen dem "Spontanen Netzwerk für improvisierte Musik" (SNIM), der JazzWerkstatt Wien und Mosz Records sowie MusikerInnen und Bands von ElektroGuzzi über Hannes Löschel bis zum Kollegium Kalksburg sind viele mit dabei.

Als Rahmenprogramm fungieren tägliche "Tea.Time.Talk"-Gesprächsrunden mit Szenemenschen sowie Konzerte u. a. mit Angélica Castelló & Burkhard Stangl, Violetta Parisini, Katharina Klement, Cherry Sunkist oder Lukas König & Leo Riegler. Maja Osojnik: "Es ist ein Markt, kein Flohmarkt!" (felb  / DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2011)