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Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics sieht sich im Recht.

Foto: APA/Helmut Fohringer

Wien - Der frühere Chef der Immofinanz-Gruppe, Karl Petrikovics, weist die von der Staatsanwaltschaft Wien erhobenen Untreuevorwürfe im Zusammenhang mit Aktiengeschäften zurück. Das frühere Management soll sich im Vorfeld des Börsegangs der Immoeast AG ohne Genehmigung durch den Aufsichtsrat ein Aktienpaket gesichert und dieses der damaligen Constantia Privatbank AG mit Gewinn weiterverkauft haben. "Ich habe Gewinne auf Aktien lukriert, auf die ich Anspruch hatte. Dem Unternehmen wurde kein Schaden zugefügt", rechtfertigt sich Petrikovics in einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil".

Die Staatsanwaltschaft lastet Petrikovics und vier weiteren Personen Untreue und die Bildung einer kriminellen Vereinigung an. Petrikovics beharrt jedoch darauf, nichts Unrechtes getan zu haben. "Wir hatten ganz im Gegenteil einen klaren Aufsichtsratsbeschluss des damaligen Immoeast-Alleinaktionärs Immofinanz AG, der uns das ermöglicht hat. Wir haben später im Interesse der Constantia Privatbank auf die Aktien, die uns zugestanden sind, verzichtet und diese der Bank geborgt. Nachdem uns die Constantia Privatbank die Papiere nicht zurückgeben konnte, wurden wir wirtschaftlich so gestellt, als hätten wir diese immer gehalten", argumentiert Petrikovics.

Buwog-Infos von Peter Hochegger

Zur Buwog-Privatisierung 2004 in deren Gefolge das Immofinanz-Konsortium dem Lobbyisten Peter Hochegger ein Erfolgshonorar in der Höhe von fast zehn Millionen Euro überwies, erklärt Petrikovics im "profil"-Interview, "selbstverständlich" habe der damalige Konsortiumspartner Raiffeisen Oberösterreich nicht nur von Hocheggers Engagement gewusst, sondern auch die Hälfte von dessen Provision getragen. "Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich war der eigentliche Konsortialführer. Das finale Gebot wurde in einer Sitzung unter deren Leitung beschlossen." Von Walter Meischberger, der Hochegger im Vorfeld der Privatisierung mit entscheidenden Hinweisen versorgt haben soll, will Petrikovics nach eigener Aussage erst "aus den Medien" erfahren haben. "Sollte ich damals zur Buwog Informationen erhalten haben, dann immer nur über Herrn Hochegger." (APA)