Wien - Für die Vienna Capitals und den Villacher SV wird es in der Erste Bank Eishockey Liga langsam eng. Die Wiener mussten sich am Sonntag in der 36. Runde daheim Olimpija Ljubljana aufgrund von vier Gegentreffern im Schlussdrittel 4:5 geschlagen geben, die Kärntner schlitterten gegen Fehervar in ein 0:4-Heimdebakel. Damit fehlen den Capitals fünf und dem VSV sogar sieben Punkte auf Platz sechs, der die Teilnahme am Playoff fix garantiert. Beide Klubs müssen sich wohl damit anfreunden, den Weg ins Viertelfinale über die Zwischenrunde zu suchen.

Graz bezwang zu Hause den KAC 5:3 und hat somit noch kleine Chancen auf Rang sechs. Die Black Wings Linz bauten die Tabellenführung durch einen 3:2-Heimsieg gegen Znojmo auf zwölf Punkte aus, denn der erste Verfolger Salzburg verlor auswärts gegen Schlusslicht Jesenice 1:2. Bereits am Dienstag folgt die 37. Runde.

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Ljubljana versetzte den Capitals im Duell zweier direkter Konkurrenten um Platz sechs einen schweren Dämpfer. Durch vier Tore im Schlussabschnitt drehten die Gäste das Spiel noch um und hielten so die Wiener in der Tabelle auf Distanz. Die Capitals dominierten in den ersten beiden Dritteln das Spiel und konnten durch Treffer von Pat Kavanagh (29.), Nathan Robinson (37.) und Francois Fortier (38.) einen 3:1-Vorsprung herausspielen. Im letzten Abschnitt kamen die Gäste aus Slowenien allerdings durch Doppelschläge von Ales Music (43., 51.) und Justin Taylor (46., 52.) zur erstmaligen Führung, die auch bis zum Ende hielt. Durch diese Niederlage fehlen den Wiener nun bereits fünf Punkte auf die direkte Qualifikation für die Playoffs.

Die Black Wings haben dagegen Angstgegner Znojmo 3:2 bezwungen. Nach drei Niederlagen in den ersten drei Saisonduellen mit den Tschechen haben die Oberösterreicher somit alle zehn Gegner in der Liga zumindest einmal besiegt. Da beim Aufwärmen eine Scheibe der Spielfeldumrandung zu Bruch ging, begann die Partie mit etwa zehnminütiger Verspätung.

Der Start verlief für die Linzer nach Wunsch, Mike Ouellette traf im Powerplay zum schön herausgespielten 1:0 (8.). Ebenfalls im Powerplay erhöhte Danny Irmen mit einem Gewaltschuss auf 2:0 (32.). Danach drängten die Hausherren auf den nächsten Treffer, kassierten aber aus dem Nichts in Überzahl ein Gegentor.

Ein Schuss von Jiri Beroun sprang von der Stange via Rücken von Goalie Lorenz Hirn zum 1:2 ins Tor (39.). Hirn hütete statt Alex Westlund das Gehäuse des überlegenen Tabellenführers, Westlund wurde geschont. Damit war die lange Zeit einseitige Partie vor ausverkauftem Haus plötzlich spannend. Und das Match blieb auch bis zum Schluss offen, denn auf das 3:1 der Linzer durch Justin Keller (53.) antworteten die Gäste noch einmal durch Lubomir Vosatko (56./PP).

Die Graz 99ers wahrten mit einem 5:3-Erfolg (3:2,1:1,1:0) über den KAC die theoretische Chance auf einen direkten Playoff-Platz. Vor der Rekordkulisse von 3.650 Zusehern lieferten sich die beiden Teams vom Start weg einen offenen Schlagabtausch. Das 1:0 für die Gäste fiel in der 6. Minute durch Siklenka, aber nur acht Sekunden später schafften die Grazer den Ausgleich, Iberer traf zum 1:1. Nach Toren von Lefebvre und Van Ballegooie für die 99ers sowie einem Reichel-Treffer für den KAC stand es nach einem ebenso sehenswerten wie torreichen ersten Drittel bereits 3:2.

Im mittleren Spielabschnitt war die Luft erst ein wenig draußen. Dann legten die Gastgeber aber wieder einen Zahn zu. Die Folge: Lefebvre erzielte sein zweites Tor an diesem Abend (33.). Der Anschlusstreffer der Kärntner fiel allerdings postwendend. Hundertpfund war es, der nur eine Minute später auf 3:4 stellte. Der KAC ließ auch im Schlussdrittel nicht locker, Kirisits traf gleich nach dem Beginn nur die Latte. Doch die Grazer konterten, Bisaillon sorgte in der 47. Minute durch einen Treffer von der blauen Linie wieder für einen Zweitorevorsprung, den die 99ers trotz rollender Angriffe der Gäste auch über die Distanz brachten.

Für den Villacher SV wird die Luft dagegen immer dünner. Die Kärntner kassierten ein 0:4-Heimdebakel gegen Fehervar, liegen nur noch auf dem 9. Platz und werden wohl über die Zwischenrunde den Weg in die Playoffs suchen müssen. Die auswärtsstarken Ungarn festigten hingegen mit dem locker herausgespielten Sieg Rang fünf in der Tabelle.

Die Villacher zeigten sich völlig verunsichert, kopflos und offensiv einmal mehr harmlos. Wie schon am Freitag beim 0:2 in Graz gelang dem VSV neuerlich kein Treffer. Roland Kaspitz und Co. vergaben eine Vielzahl an Riesenchancen und wurden von den über 3.000 Fans gnadenlos ausgepfiffen. Die Ungarn präsentierten sich hingegen eiskalt.

Sie gingen durch ein Missgeschick von Keeper Bernhard Starkbaum in Führung, Istvan Sofron überraschte den Villacher Schlussmann fast von der roten Linie aus (5.). Bereits 148 Sekunden später traf Fehervar in Unterzahl durch Marton Vas zum 2:0 (7.). Mit zwei Treffern von Balasz Ladanyi (32./PP, 56.) fixierten die Gäste den zweiten Auswärtssieg in Villach in dieser Saison.

Unglücklich verlief die Neujahrs-Partie auch für das Schiri-Quartett: Zunächst brach Georg Veit nach einem Schuss ans Knie zusammen (31.), der Head-Referee konnte allerdings weitermachen. In Minute 35 erlitt Linesman David Nothegger eine Schulterluxation und musste ins Villacher Krankenhaus transportiert werden

Schwach präsentierte sich auch der Meister. Das 1:2 (1:1,0:1,0:0) in Jesenice war die dritte Niederlage der Salzburger in den jüngsten vier Spielen. Matthias Trattnig sorgte mit seinem Treffer nach etwas mehr als zwei Minuten in Überzahl zwar für einen Gäste-Start nach Maß. Jure Dolinsek mit dem postwendenden Ausgleich (6.) sowie dem Entscheidungstor im zweiten Drittel (27./PP) bescherte Jesenice aber doch noch den ersten Sieg im vierten direkten Saisonduell mit den Salzburgern. Die Slowenen, die nun schon neun Punkte aus den jüngsten sechs Heimspielen geholt haben, liegen aber nach wie vor am Tabellenende, während die Salzburger weiterhin Zweiter sind. (APA/red)

ERGEBNISSE der 36. Runde der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) vom Sonntag:

Villacher SV - Fehervar 0:4 (0:2,0:1,0:1). Villach, 3.256, SR Kellner/Veit. Tore: Sofron (5.), Vas (7./SH), Ladanyi (32./PP. 56.). Strafminuten: 10 plus 10 Toff bzw. 6

Black Wings Linz - Znojmo 3:2 (1:0,1:1,1:1). Linz, 3.650 (ausverkauft), SR Kamsek/Trilar. Tore: Ouellette (8./PP), Irmen (32./PP), Keller (53.) bzw. Beroun (39./SH), Vosatko (56./PP). Strafminuten: 4 bzw. 10.

UPC Vienna Capitals - HDD TILIA Olimpija Ljubljana 4:5 (0:0,3:1,1:4). Wien, Eissportzentrum Kagran, 4.550, SR Kincses/Potocan. Tore: Kavanagh (29./PP), Robinson (37.), Fortier (38.), Ferland (49./PP2), bzw. Hocevar (31.), Music (43., 51.), Taylor (46./PP, 52./PP). Strafminuten: 10 bzw. 16.

HK Acroni Jesenice - Red Bull Salzburg 2:1 (1:1,1:0,0:0). Jesenice, 1.188, SR Falkner/Smetana. Tore: Dolinsek (6., 27./PP) bzw. Trattnig (3./PP). Strafminuten: 19 plus 10 Dolinsek bzw. 13 plus 10 Williams.

Moser Medical Graz 99ers - EC KAC 5:3 (3:2,1:1,1:0). Graz, Eishalle Liebenau, 3.650, SR Dremelj, Gebei. Tore: Iberer (6.), Lefebvre (9., 33.), Van Ballegooie (16./PP), Bisaillon (47.) bzw. Siklenka (6.), Reichel (12.), Hundertpfund (34.). Strafminuten: 10 bzw. 12