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Die Bismarck-Statue in Hamburg. Eine verschollen geglaubte Tonaufnahme des Reichskanzlers ist nun in den USA aufgetaucht.

Foto: Philipp Guelland/dapd

Hamburg/Wien - Mehr als ein Jahrhundert galten die wohl einzig jemals gemachten Aufnahmen der Stimme von Otto von Bismarck (1815 bis 1898) als verschollen. Nun ist das historische Tondokument aufgetaucht, berichtet "Spiegel Online" am Dienstag.

In seinem letzten Jahr im Amt als Reichskanzler, am 7. Oktober 1889, hielt Otto von Bismarck mithilfe eines Edinsonschen Phonographen seine Stimme für die Nachwelt fest. Nach den Aufnahmen verschwanden die etwa klopapierrollengroßen Wachswalzen unter dem Bett von Thomas Alva Edison. Erst 1957 entdeckten die Nachlassverwalter die Holzkiste mit den Aufnahmen in der Bibliothek Edisons und ließen den Fund, die sie für unbedeutend hielten, im Archiv verschwinden. Dort hat sie nun der deutsche Wissenschafter Stephan Puille gemeinsam mit US-Kollegen wiedergefunden.

Die Aufnahmen (hier anzuhören) sind teilweise sehr leise und ohne Lesevorlage ist das Gesprochene kaum zu verstehen. Bismarck begann seine "Rede" mit dem damals in den USA populären Volkslied "In Good Old Colony Times". Er zitierte dann aus dem Studentenlied "Gaudeamus igitur" und gab zum Schluss eine Ermahnung an seinen Sohn. (APA, red)