Bild nicht mehr verfügbar.

Die Bionade-Gründerfamilie zieht sich aus dem Unternehmen zurück.

Foto: REUTERS/Hannibal Hanschke

München - Eine ökologisch hergestellte Limonade, schick, trendig und damit auch Medienliebling. Bionade wurde zum Symbol dafür, dass Öko-Lebensmittel die Bioläden verlassen und in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Der letzte Schritt: Die Gründer-Familie verkauft iher Anteile komplett an den Oetker-Konzern.

Die Bionade-Gründerfamilie Kowalsky zieht sich laut "Süddeutsche Zeitung" vollständig aus dem Unternehmen zurück. Die Familie besaß zuletzt noch rund ein Drittel der Anteile an der Firma, die seit geraumer Zeit mit Absatzeinbußen zu kämpfen habe.

"Das Wichtigste ist, dass wir genau wissen, wo wir herkommen und wo wir hin wollen", sagte Kowalsky einmal. Genau dieser Kompass sei der Marke verloren gegangen, heißt es in dem Bericht. Um sich die nötigen Mittel für die Expansion zu verschaffen, holte die Familie die Egon Schindel Holding ins Boot, die Muttergesellschaft von Rhön-Sprudel. Sie übernahm 51 Prozent der Bionade-Anteile und verkaufte diese 2009 weiter an die Radeberger-Gruppe. Im Jahr zuvor hatte man den Preis für Bionade schlagartig um ein Drittel angehoben.

Die Quittung folgte: Nach dem Rekordjahr 2007 mit 200 Millionen abgefüllten Flaschen brach der Absatz zuletzt um 60 Millionen Flaschen ein. Gründer Kowalsky und Familie beklagten, dass unter dem angeblichen Diktat von Radeberger die Bionade bei Discountern im Regal stünde. Damit wurde die Marke verwässert und die Öko-Kundschaft verprellt. Zuletzt versuchte die Familie, das Ruder wieder an sich zu reißen. Aus der Bionade GmbH sollte eine Genossenschaft werden. Das scheiterte am Widerstand von Radeberger. (APA/red)