DMVÖ-Geschäftsführer Martin Wilfing (l.), DMVÖ-Präsident Anton Jenzer, DMVÖ-Vizepräsident Markus Zadina und DMVÖ-Vorstandsmitglied Ricardo-José Vybiral

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Beim DMVÖ Pressedialog informierten die Verbandsvertreter Martin Wilfing, Anton Jenzer, Markus Zadina und Ricardo-José Vybiral über die Themenschwerpunkte 2012. Neben der Fortführung der etablierten Branchenevents und Weiterbildungsmöglichkeiten stehen dieses Jahr vordringlich das Lobbying gegen die europaweit heiß diskutierte EU-Datenschutzverordnung sowie eine neu gestartete Initiative namens "Pimp my Campaign" auf der Tagesordnung.

Die geplante EU-Datenschutzverordnung, die laut Anton Jenzer "völlig unausgegoren" ist und "mehr Entmündigung des Konsumenten statt Konsumentenschutz" zur Folge haben wird, führt seit Monaten zu Protestaktionen von Marketingverbänden in ganz Europa. Neben administrativen Hürden, wie der Installation eines eigenen Datenschutzbeauftragten für jedes Unternehmen ab 250 Mitarbeitern, ist auch ein Profiling-Verbot vorgesehen, das laut DMVÖ "bedarfsgerechte Werbung im Internet fast unmöglich macht" und den "Niedergang der zielgruppenorientierten Online-Kommunikation" zur Folge haben könnte. Besonders lokalen Anbietern wie Adressverlagen würde durch die derzeit vorgeschlagene Gesetzgebung jegliche Arbeitsgrundlage entzogen. Auch die Konsequenzen bei Verstößen gegen die Verordnung hält der DMVÖ für überdimensioniert. So ist geplant, Strafzahlung in der Höhe von ein bis zwei Prozent des Jahresumsatzes zu installieren.

EU-Lobbying

"Wir sind für Datenschutz, aber mit Maß und Ziel", bringt Jenzer die Einstellung des DMVÖ auf den Punkt. "Die aktuell geplante EU-Datenschutzverordnung beinhaltet Restriktionen, die für die Dialog-Marketing-Branche schwerwiegende Folgen haben und viele der 80.000 Arbeitsplätze in Österreich gefährden." Als Reaktion wird auf EU-Ebene bei allen 27 österreichischen EU-Vertretern und insbesondere bei Kommissar Johannes Hahn lobbyiert, um die "existenzbedrohenden Verbote" abzuschwächen oder Änderungen zu erwirken. Zwei kleine Erfolge konnten bereits errungen werden: Einerseits wurde das Verbot für persönlich adressierte postalische Mailings ohne Einwilligung abgewendet, andererseits konnte die zuvor mit fünf Prozent festgesetzte Strafzahlung auf zwei Prozent gedrückt werden. 

"Pimp my Campaign"

Als Projekt für die Belebung des österreichischen Marktes wird die Plattform "Direct Profit 2012" mit der dazugehörigen Aktion "Pimp my Campaign" gestartet, die darauf abzielt, individuelle Verkaufserfolge durch die richtige Nutzung aller verfügbaren Kanäle zu optimieren. Um den Erfolg am lebenden Beispiel zu veranschaulichen, werden bis zu sieben Unternehmen dazu eingeladen, im Tausch zu einer Case Study kostenneutral differenzierte Anspracheformen auszutesten. Bewerbungen werden noch bis Ende Februar angenommen, die Kampagne selbst soll zwischen März und August anberaumt sein. Zur Auswahl stehen die Themengebiete Gender Marketing, Personalized URL, Ansprache nach Lifestyle-Segmenten und Mulit-Channel-Auslieferung. Den Anfang macht OBI mit einem Feldversuch zur Gender-Ansprache, die Ergebnisse sollen bereits im April präsentiert werden.

Manfred Oschounig wird Jury-Präsident

Auch der Jury-Präsident für die  DMVÖ-Awards 2012 steht inzwischen fest: Manfred Oschounig, Geschäftsführer der ÖBB CI&M, wird den Vorsitz übernehmen und ist laut Martin Wilfing gerade dabei, ein passendes Team zusammenzustellen. Ein neuer Ansatz wird auch bei der Marktforschungsstudie "Direct Media Report" verfolgt, die erstmals postalische Sendungen, E-Mail- und Mobile Marketing gesammelt analysieren wird. Die Ergebnisse sollen beim Point of Marketing Anfang April vorgestellt werden. (tara)