Brüssel/Wien - Die Untersuchungen im Fall des korruptionsverdächtigen früheren EU-Delegationsleisters der ÖVP, Ernst Strasser, sind nach Angaben der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF "weit fortgeschritten". Der Abschluss der Ermittlungen könne "nicht mehr lange dauern", sagte OLAF-Generaldirektor Giovanni Kessler am Mittwoch in Brüssel. Die österreichische Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) rechnet damit, dass die Ermittlungen noch in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

"Es ist viel passiert, die Ermittlungen sind weit fortgeschritten", bestätigte Martin Ulrich, Sprecher der WKStA, die Angaben von OLAF. Man wolle "so rasch wie möglich" zu einem Ergebnis kommen, die umfassende Aufklärung des Sachverhalts werde aber viel Zeit in Anspruch nehmen. Gegen den Ex-Innenminister Strasser wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ermittelt, nachdem er britischen Enthüllungsjournalisten auf den Leim gegangen war, die ihm als Lobbyisten getarnt Geld für das Einbringen von Gesetzesvorschlägen anboten.

Anklage weiter offen

Genaue Angaben zum Abschluss der Untersuchungen wollten weder Kessler noch Ulrich machen. Die Zusammenarbeit mit Österreichs Behörden sei jedenfalls sehr gut, betonte der OLAF-Chef.

OLAF selbst ist seit Mittwoch neu organisiert. So wurde Personal von der Verwaltungs- auf die Untersuchungsebene umgeschichtet, um Informationen schneller bewerten zu können. (APA)