Kano - Die nigerianischen Behörden haben möglicherweise den mutmaßlichen Sprecher der islamistischen Boko-Haram-Sekte festgenommen, die für zahlreiche tödliche Anschläge in dem Land verantwortlich ist. Es sei ein Mann in Gewahrsam genommen worden, der verdächtigt werde, hinter dem von dem Sprecher benutzten Decknamen Abul Qaqa zu stecken, sagten zwei Angehörige der Sicherheitskräfte. Ein dritter Behördenvertreter sagte, die Identität des Mannes werde noch geprüft.

Ein unter dem Pseudonym Abul Qaqa auftretender Mann hatte sich wiederholt als Sprecher von Boko Haram präsentiert und die Verantwortung für Anschläge und Angriffe übernommen. Auch für den bisher folgenschwersten Anschlag in der nördlichen Stadt Kano übernahm der Mann namens Abul Qaqa die Verantwortung. Dabei waren am 20. Jänner mindestens 185 Menschen getötet worden. Meistens hielt der Mann Telefonkonferenzen mit Journalisten in der nordöstlichen Stadt Maiduguri ab.

Über die Festnahme des Mannes, bei dem es sich möglicherweise um den Boko-Haram-Sprecher handelt, waren unterschiedliche Versionen im Umlauf. Mal hieß es, er sei am Dienstag bei einer Razzia in Maiduguri gefasst worden, dann wieder, die Festnahme sei am Mittwoch in der nördlichen Stadt Kaduna erfolgt.

Boko Haram kämpft für einen islamischen Staat im Norden Nigerias, der überwiegend muslimisch geprägt ist. Der Süden ist dagegen vorwiegend von Christen bewohnt. (APA)