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Die meisten Chefsessel werden weiterhin von Männern besetzt.

Foto: AP/MICHAEL CULLEN

Wien - Frauen sind in der Führungsetage weiterhin unterrepräsentiert, das zeigt der "Frauen.Management.Report 2012" der Arbeiterkammer Wien. Im Vorstand der österreichischen Top-200 Unternehmen sind nur 5,1 Prozent Frauen vertreten, in den Aufsichtsräten hat sich der Anteil geringfügig von 10,3 Prozent im Vorjahr auf 11,2 Prozent erhöht. Die AK pocht daher unter anderem auf die Einführung einer gesetzlichen Geschlechterquote von 40 Prozent bei der Besetzung von Aufsichtsratsmandaten.

In den Geschäftsführungen der Top-200 Unternehmen liegt der Frauenanteil bei lediglich 5,1 Prozent. Nur jeder neunte Aufsichtsratsposten ist weiblich besetzt. In fast der Hälfte der Unternehmen (43,7 Prozent) ist weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand eine Frau vertreten, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Bei den börsenotierten Unternehmen liegt der Frauenanteil sogar unter dem Durchschnitt der Top-200. Hier werden nur vier Frauen (1,7 Prozent) im Vorstand und 9,4 Prozent Mandatsträgerinnen im Aufsichtsrat gezählt. In jedem zweiten Unternehmen findet sich weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat eine Frau.

Männliche Monokultur

Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel kritisierte: "Es kann nicht sein, dass das österreichische Top-Management im Jahr 2012 immer noch einer männlichen Monokultur entspricht." Trotz öffentlicher Diskussion und Versprechen seitens der Unternehmen habe sich an der Männerdominanz in den Führungsetagen nichts geändert, meinte Tumpel. Die AK fordert daher die Einführung einer gesetzlichen Frauen-Quote von 40 Prozent im Aufsichtsrat. Bei Nichteinhaltung sollten spürbare Strafen und eine Eintragung im Firmenbuch drohen.

Auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) stellte in einer Aussendung fest, dass der Corporate Governance Kodex wirkungslos sei: "Was es braucht, sind konkrete Zielvorgaben und verpflichtende Maßnahmen wie etwa eine Quote für Aufsichtsräte. Denn die Lippenbekenntnisse der Wirtschaft bringen uns nicht weiter." (APA)