In der First Class Private Suite ...

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... oder im Shower Spa an Bord des A380 fehlt es Emirates-Passagieren nicht an Luxus.

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So erreicht man ganz entspannt seine Luxusdestination, die Malediven zum Beispiel.

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Der Begriff "bespoke" kommt eigentlich aus der Couture und meint maßgeschneidert. Doch was dem Luxusgeschöpf am Körper Freude macht, will es auf Reisen erst recht nicht missen. Nach dem Chauffeurservice zum Flughafen, der FirstClass-Liege im Jet und dem Private Butler an einer traumhaften Urlaubsdestination - was kann da noch kommen? Was kann das noch übertreffen? Die perfekte Kombination von all dem, maßgeschneidert für den jeweiligen Kunden.

"Die Standards sind in den letzten Jahren höher geworden", sagt Martin Gross, General Manager Europa der Fluglinie Emirates, die im Luxusbereich neue Maßstäbe setzte. "Die gute Business-Class ist heute schon besser als die First vor 20 Jahren, dabei sind die Preise deutlich niedriger als damals." Deswegen müsse man in der First immer neue Extras bieten wie zum Beispiel im Airbus 380 Luxussuiten mit Dusche - damit sich der Gast gleich während des Fluges frisch machen kann.

Doch dieses Angebot allein reiche für den sehr anspruchsvollen Kunden nicht aus - und da kommt die Maßschneiderei ins Spiel: "Wir haben über unsere Vielfliegerprogramme die Möglichkeit, die Gäste individuell zu betreuen. In der Premium-Class sollte man an Bord mit dem Namen angesprochen werden und gleich ungefragt seinen Lieblingsdrink serviert bekommen, das gibt einem das Gefühl des Besonderen." Dass der Businessgast davor mit der Limousine von zu Hause abgeholt wird und einen separaten Check-in machen kann, um nicht schnöde in der Schlange anstehen zu müssen, versteht sich von selbst.

Weiters existenziell für das maßgeschneiderte Angebot sei die Flugfrequenz zu bestimmten Luxusdestinationen: "Die Malediven, Seychellen oder Mauritius fliegen wir zweimal täglich an, da ermöglicht der Flugplan allein schon eine große Flexibilität", sagt Gross. Eine Flexibilität, die auch gefragt ist - will der Luxuskunde von heute doch gern einmal Dienstagvormittag losfliegen, um Freitagnachmittag - und nur dann - zurückzukommen. "Das starre Sieben- oder 14-Tage-Programm gibt es im gehobenen Segment schon lange nicht mehr", erklärt Martin Fast von der Rewe Austria, die mit Jahn Reisen auch gezielt sehr anspruchsvolle Kunden ansprechen will, während mit IST Billa eine "preissensible Schicht" abgedeckt wird. Der Trend, so Fast, gehe zur kürzeren Reise, die dann schon einmal etwas kosten darf. "Wir versuchen der Technologisierung des Produktes Reise durch möglichst hohe Flexibilität Rechnung zu tragen, aber wir sind kein Tailor-made-Veranstalter", räumt er ein. Auf die Maßschneiderei sind Veranstalter wie airtours, die Luxusreisemarke der Tui, spezialisiert. Barbara Stadlbauer-Stump ist ein Profi bei der Erfüllung individueller Kundenwünsche. "Wohin der Trend geht, kann man nicht sagen", meint sie. "Manche Gäste wünschen sich in Hotels die größtmögliche Abgeschiedenheit und absolute Ruhe, andere suchen im Gegenteil Destinationen, wo Stars absteigen, um zu sehen und gesehen zu werden." In jedem Fall würden Privilegien wie Early Take-in oder Late Check-out geboten, ein VIP-Service, der "den richtigen Wein in der Minibar oder die Hausschlapfen auch in Größe 52" beinhalte. Auch individuelle Kundenwünsche von Jungfamilien vom Flascherlwärmer bis zur laktosefreien Milch würden bedacht und erfüllt. Wichtig ist Stadlbauer-Stump dabei, dass diese besonderen Aufmerksamkeiten nicht nur in den ganz großen Kategorien und Suiten gewährt werden. "Wir verkaufen keine Preise, wir verkaufen Leistungen." Auf die Frage, ob auch sie schon einmal an einem besonders ausgefallenen Kundenwunsch gescheitert sei, muss sie lange nachdenken. Dann sagt sie: "Wenn ein Gast in der Hochsaison wie zum Beispiel zu Weihnachten ein ganz bestimmtes Zimmer will - das schaffen wir manchmal nicht." Aber das ist dann ja schließlich die Sache des Hotels und nicht jene der Maßschneiderei.

In der Premium-Class sollte man an Bord mit dem Namen angesprochen werden und gleich ungefragt seinen Lieblingsdrink serviert bekommen, das gibt einem das Gefühl des Besonderen. (Tanja Paar/DER STANDARD/Rondo/2.3.2012)