"Club 2" zum Songcontest: Die Sendung zum Nachsehen auf tvthek.orf.at

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Schlafen vor Mitternacht gilt als gesund. Das ging am Mittwoch aber nicht, der Club 2 wühlte mit dem Thema "Popowackeln beim Song Contest - Provokation oder harmloser Partyspaß?" zu sehr auf. Im Sinne einer vom ORF spätestens seit Taxi Orange etablierten Cross-Promotion beint man ein Sendeformat auch im weiteren Umfeld über Gebühr aus.

Der ORF ließ also den Kandidaten für den Song Contest in Baku wählen. Das Publikum wollte die Trackshittaz mit dem Partyspaß Woki mit deim Popo. Nun ortet man quotenrelevantes Skandalpotenzial und treibt Sänger Lukas Plöchl durch alle Dörfer zwischen Chili und Club 2. Arg, immerhin treten die Trackshittaz mit Stangentänzerinnen auf und singen das Lob auf ihr Testosteron.

"Showexperte" Alfons Haider oder "Musikproduzent" Markus Spiegel fiel dazu viel Bewegendes wie "Skihüttenzauber" , "A klana Indiana" , "Authentizität" und "Sexismus" ja, nein, wurscht, ein. Eine Studentenvertreterin forderte die Künstler dazu auf, soziale Verantwortung zu tragen. Der war gut!

Die Menschenrechte in Aserbaidschan kamen auch zur Sprache. Alfons Haider erkannte, dass eigentlich Conchita Wurst sexistisch sei, weil sie sich als Mann, der als Frau geht, einen Bart aufklebt. Lukas Plöchl blieb cool. Moderatorin Corinna Milborn hat nach der Sendung hoffentlich nicht zu sehr geweint. (Christian Schachinger, DER STANDARD; Printausgabe, 2.3.2012)