Auf Konzerttournee durch die alte Heimat: Robert Rotifer.

Foto: Monkey

Zu einem transatlantischen Kulturaustausch kommt es, wenn die Band Rotifer und Bo Candy & His Broken Hearts dieser Tage gemeinsam auf Österreichtournee gehen. Transatlantisch deshalb, weil Robert Rotifer aus einer konsequenten Britannophilie heraus seit Jahren in England lebt, was sich in einer einschlägig geprägten Musik niederschlägt. Bo Candy wiederum ist eine Art US-amerikanischer Südstaatenbewohner aus dem Burgenland, der mit seinem Ende letzten Jahres erschienenen Album belegt hat, dass eine Band wie The Black Keys auch mit Uhudla und Zigeunerschnitzel hätte aufwachsen sein können. Das Leben ist ein Zufall. Robert Rotifer, der sich mit Band als Rotifer abkürzt, hat früh im Jahr das Album The Hosting Couple auf dem Label des schottischen Pop-Heiligen Edwyn Collins veröffentlicht. Derart gesegnet, entpuppt es sich als charmant und geistreich neben blöden Moden daherkommendes Holterdipolter-Pop-Kleinod, das mit dem Charme der Imperfektion überzeugt.Das bedeutet nicht, das Rotifer eine Bande von Dilettanten wäre, es geht nur um größere Dinge. Heute, Freitag, geht's im Wiener Flex los. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 2. März 2012)