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Eduard Limonov, Gründer der verbotenen rechtsextremen "Nationalbolschewiken", auf dem gewohnten Weg in die Zelle.

Foto: Reuters/Varlamov

Moskau - Bei nicht erlaubten Oppositionsprotesten in Russland hat die Polizei mindestens 140 Demonstranten festgenommen. Allein in Moskau seien am Sonntag in der Nähe des Kreml etwa 55 Oppositionelle abgeführt worden, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf Behördenangaben meldete. Um Kundgebungen auf dem berühmten Roten Platz zu vermeiden, habe der Inlandsgeheimdienst FSB das Areal absperren lassen. Auch in St. Petersburg waren am Vortag Demonstranten festgenommen worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte den Zugriff als unbegründet.

Die Regierungsgegner demonstrierten wie immer am 31. eines Monats für das Recht auf Versammlungsfreiheit, das in Artikel 31 der russischen Verfassung verankert ist. Die meisten der am Samstag Festgenommenen seien nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden, hieß es. Sergej Udalzow von der Linken Front kündigte für den 6. Mai eine große Kundgebung in Moskau an. Tags darauf soll Regierungschef Wladimir Putin nach seinem Wahlsieg als Präsident vereidigt werden.

Bei einer Kundgebung in Moskau kam es am Samstag zu einer Rangelei zwischen orthodoxen Gläubigen und Unterstützern von drei inhaftierten Punk-Musikerinnen. Den Mitgliedern der Band Pussy Riot drohen sieben Jahren Haft nach einer regierungskritischen Aktion in einer Kirche. (APA, 1.4.2012)