Wien - Sade haben ihre abgelaufene Tournee dokumentiert lassen: Die britische Band um Sängerin Sade Adu war im Rahmen der Reise mit 105 Auftritten nach 28 Jahren auch erstmals wieder in Wien zu sehen. "Bring Me Home" (Sony) heißt eine am 18. Mai erscheinende Blu-ray und eine DVD/CD-Kombo. Regie bei dem Konzertfilm führte die Britin Sophie Muller, bereits für die Visuals der Show verantwortlich. Auf dem Tonträger sind 13 Songs enthalten, auf dem Video das komplette zweistündige Programm sowie eine 20-minütige Dokumentation.

The Nits sind längst zur niederländischen Pop-Instanz geworden. Die 1974 in Amsterdam gegründete Band hatte hierzulande mit "In The Dutch Mountains" ihren größten Hit. Für die Lieder auf ihrem am 20. April erscheinenden Album "Malpensa" ließ sich die Gruppe u.a. von einem Wandgemälde aus dem 14. Jahrhundert oder vom Franzosen Philippe Petit inspirieren, der 1974 auf einem Drahtseil zwischen den Twin Towers in New York balancierte. Die Single "Love Locks" bezieht sich auf den neuzeitlichen Brauch der Liebesschlösser. The Nits gastieren am 25. April in Innsbruck (Treibhaus), am 26. April in Wien (Theater Akzent) und am Tag darauf in Graz (Orpheum).

Rock ...

Lostprophets zählen in Großbritannien zu den großen Rockbands, ihr Album "Liberation Transmission" von 2006 schaffte es auf der Insel sogar an die Spitze der Charts. Mit "Weapons" (Sony) haben die Waliser, die sich seit ihrer Schulzeit kennen, nun ihre sechste Platte veröffentlicht. Als erste Single wurde "Bring 'Em Down" ausgekoppelt.

Madonna hat's vorgemacht: H-Blockx benutzen eine Abkürzung ihres Namens als Titel der neuen Platte. Allerdings bietet die deutsche Rockband auf dem am 25. Mai erscheinenden "HBLX" (Warner) wesentlich härtere Klinge als die Pop-Queen. Vorerst gibt es auf der Website der deutschen Rockband  erst einen Teaser auf die Produktion. Live wird man die Gruppe am 28. Juli im oberösterreichischen Eberschwang (Julivent) und am 31. August in Wiesen (Festival Two Days A Week) erleben können.

... und noch mehr Rock

Linkin Park werden am ersten Tag des Nova Rock (8. bis 10. Juni) im Burgenland Songs aus ihrer neuen Platte spielen. Das Album hat zwar noch keinen Namen, dafür wurde der Titel der ersten Single verraten: Die Auskopplung "Burn It Down" kommt laut Warner am 16. April in den Handel. "Wir haben uns den Hintern abgearbeitet", kommentierte Frontman Chester Bennington gegenüber MTV die Arbeit zum Nachfolger der LP "A Thousand Suns". "Dieses Album repräsentiert wirklich sehr gut, wo wir als Band derzeit stehen."

Cursive, die Emo-Rockband im Stall von Saddle Creek, steht für Veränderungen. Das Cello (etwa auf dem Album "The Ugly Organ" von 2003 noch soundprägend) ist mittlerweile verschwunden. Und auf dem aktuellen Werk "I Am Gemini" (Hoanzl) geben sich die Musiker um Mastermind Tim Kasher (Gesang und Gitarre) härter und druckvoller als zuvor. Erzählt wird eine sehr komplexe Geschichte zweier Zwillinge - der Platte ist ein dickes Booklet mit Texten und Erklärungen beigelegt. Cursive treten am 16. Mai im Wiener Flex auf.

Zum 20. Jahrestag des Pantera-Albums "Vulgar Display Of Power" bringt Warner am 11. Mai eine Deluxe-Edition, eine Kombination aus CD und DVD, heraus. Neben der remasterten Version der Originalsongs und einem bisher unveröffentlichten Lied von den damaligen Aufnahmesessions ("Piss") dürfen sich Fans über Clips und sechs bei einem Festival gefilmten Songs auf Video freuen.

Bandgeschichte

Den Werdegang der US-amerikanischen Rockband Pearl Jam dokumentiert die Biografie "Pearl Jam Twenty", im Hannibal-Verlag nun auch in deutscher Übersetzung erschienen. Zuerst porträtieren Interviews mit den einzelnen Musikern die Bandmitglieder, dann folgt eine Art Vorgeschichte. Der eigentliche Rückblick ist in Tagebuchform geschrieben, jedem Ereignis ist ein Datum zugeordnet. Den rohen Fakten sind häufig Kommentare der Protagonisten gegenübergestellt.

Dazwischen gibt es ausführliche Besprechungen der jeweiligen Alben. Dabei beschränkt man sich nicht nur auf Werke, die unter Pearl Jam erschienen sind, sondern auch Neil Youngs "Mirror Ball", auf dem die Gruppe mitwirkte, und auch Solo-Projekte werden ausführlich besprochen.

Schattenseiten nicht ausgespart

Die Aufmachung des Buches erinnert in Sachen Layout an Underground-Fanzines. Die Fotos erzählen ihre eigene Geschichte, zumal man nicht nur "perfekte" Bilder von Shootings berücksichtigt, sondern auch persönliche Schnappschüsse aus dem Archiv der Rockmusiker zugänglich gemacht hat. Verworfene Entwürfe für Plattenverpackungen, diverse Schreiben (etwa von der kalifornischen Avocado-Kommission, die sich dafür bedankt, dass eine Frucht das Cover des Album "Pearl Jam" ziert) reihen sich an Live- und Studioeinsichten.

"Twenty" geht auf künstlerische Höhepunkte und Krisen ein (etwa auf das Drama beim Roskilde-Festival, bei dem neun Konzertbesucher ums Leben kommen: "Wir sind am Boden zerstört"), auf den Kampf gegen die Kommerzialisierung im Showgeschäft und auf die politischen Engagements der Gruppe, deren offene Kritik an George W. Bush nach den Terroranschlägen 9/11 selbst bei den Fans nicht immer gut ankam. Am Ende philosophiert Sänger Eddie Vedder: "Ich glaube, dass wir deshalb immer noch zusammen Musik machen, weil wir uns immer noch fragen, wohin die Reise führen könnte." (APA/red, derstandard.at, 1.4.2012)