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James Perch provozierte in der Schlussphase den Ausschluss für Pepe Reina.

Foto: Reuters

Für den FC Liverpool setzte es in der Premier League das nächste Frusterlebnis. Die Reds mussten beim bisherigen Tabellennachbarn Newcastle eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Damit wurde der ehemalige Rekordmeister mit der dritten punktelosen Begegnung in Folge in dieser 31. Runde auch vom Lokalrivalen Everton überholt.

Die mit Jon Flanagan, Jonjo Shelvey und Jay Spearing jung besetzte Mannschaft von Kenny Dalglish zeigte dabei zumindest in der ersten Hälfte keine schlechte Leistung. Zahlreiche Chancen wurden allerdings einmal mehr ausgelassen. Am Prominentesten in Erinnerung bleiben wird allerdings nicht ein verwehrter Elfmeter (nach einem Handspiel durch Mike Williamson (17.) auf der Linie), ein knapp über das Tor gesetzter Kopfball von Andy Carroll (28.) oder ein an die Latte gelenkter Craig Bellamy-Versuch (16.), sondern eine stümperhafte Schwalbe von Carroll (9.). Der Ex-Newcastle-Stürmer hatte Keeper Tim Krul und dessen Hintermannschaft bereits sehenswert aussteigen lassen, als er sich zu Boden warf. 

Newcastle macht es klar

In einer rasant geführten Partie war es Newcastle, das gegen den Spielverlauf in Führung ging. Nach einer Flanke von Ben Arfa war Papiss Cisse optimal zur Stelle und köpfelte den Ball per Stange ins Tor (20.). Weitere Chancen taten sich für die Gastgeber vor allem nach Flanken auf, konnten jedoch unter anderem von Cisse (41.) nicht genutzt werden.

Nach der Pause bekam Newcastle das Spiel besser in den Griff. Williamson hatte bei einem Stangenköpfler (48.) noch Pech. In der 59. Minute war es aber abermals Cisse, der ein Tor anschrieb. Der Senegalese war bei seinem schönen Dribbling allerdings aus stark abseitsverdächtiger Position zum Abschluss gekommen. Sein siebentes Tor im siebenten Spiel für Newcastle zählte trotzdem und sorgte für die Vorentscheidung.

Rot für Reina

Liverpools Widerstand ließ nun zunehmend nach. Die größte Chance zum Anschluss vergab Luis Suarez, der einen Abpraller an Krul vorbei beförderte, mit dem anschließenden Schuss aber am dazwischen gestellten Fuß von James Perch scheiterte.

In einer an sich unspektakulären Schlussphase sorgte Schiedsrichter Martin Atkinson ein drittes Mal für Grantfalten im Liverpool-Lager. Perch trat völlig unmotiviert den mit Ball in der Hand vorbeilaufenden Pepe Reina, der sich in der Folge zu einem leichten Kopfstoß hinreißen ließ. Perch wurde zwar nicht getroffen, ging allerdings trotzdem spektakulär zu Boden. Atkinson zeigte Reina eine diskutierbare Rote, beließ es aber für Perch bei der Gelben Karte.

Für das Spiel spielte das zwar keine Rolle mehr, obwohl bei den Gästen das Wechselkontingent bereits erfüllt war und Außenverteidiger Jose Enrique ins Tor musste. Die bittere Folge für Liverpool ist allerdings, dass der Stammkeeper damit möglicherweise auch für das FA Cup-Halbfinale gegen Everton gesperrt sein wird. Newcastle bleibt mit dem Sieg voll im Rennen um die Europapokalplätze, liegt punktegleich mit Chelsea auf dem sechsten Rang und fünf Punkte hinter Tottenham und Platz vier. 

Tottenham nutzt Arsenal-Ausrutscher

Die Spurs orientieren sich aber natürlich ihrerseits nach oben und spechteln auf Platz 3, der fix für die Champions League qualifiziert. Sie empfingen am Sonntag Swansea und konnten dort Arsenals Vortags-Niederlage gegen die Queens Park Rangers (1:2) nutzen. Mit dem erreichten 3:1-Erfolg (Raphael van der Vaart 19., Emanuel Adebayor 73./86. bzw. Gylfi Sigurdsson 59. trafen)  liegen die Hotspur nun punktegleich mit 58 Zählern nur noch nach Tordifferenz hinter den Gunners. (tsc, 1.4.2012)