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Klaas-Jan Huntelaar verwertete vom Elferpunkt.

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Gelsenkirchen - Torjäger Klaas-Jan Huntelaar hat Schalke 04 nach der bitteren Pleite in der Europa Leauge gegen Athletic Bilbao vor einem Rückschlag in der Bundesliga bewahrt. Mit seinem 23. Saisontor sicherte der Niederländer den Königsblauen drei Tage nach dem 2:4 im Viertelfinal-Hinspiel gegen die Spanier ein verdientes 1:1 (0:1) bei 1899 Hoffenheim. Der DFB-Pokalsieger behauptete damit Platz drei, der am Ende direkt in die Champions League führt. Der Vorsprung vor dem Vierten Borussia Mönchengladbach wuchs auf drei Punkte an.

Mit dem verwandelten Foulelfmeter in der 80. Minute holte Huntelaar auch den Münchner Mario Gomez an der Spitze der Torschützenliste ein. Ein angebliches Foul von Andreas Beck am Ex-Hoffenheimer Chinedu Obasi war dem zweifelhaften Strafstoß vorangegangen. Schon das 1:0 der Gastgeber war höchst umstritten gewesen: Sejad Salihovic (30.) hatte ebenfalls vom Elfmeterpunkt getroffen, nachdem Stürmer Sven Schipplock gegen den herausstürmenden Schalker Torwart Lars Unnerstall zu Fall gekommen war. Hoffenheim bleibt damit seit dem 1:0 gegen Gladbach am 22. Oktober 2011 weiter ohne Heimsieg.

Ausgleichende Ungerechtigkeit

"Die erste Halbzeit war nicht gut, aber dann haben wir viel investiert und einen berechtigten Elfmeter bekommen. Mit dem Punkt können wir zufrieden sein", sagte Unnerstall, der sechs Wochen nach seiner Schultereckgelenksprengung ein Blitz-Comeback für den verletzten Timo Hildebrand gab. Den Elfmeter für Hoffenheim fand der Keeper unberechtigt: "Ich habe ihn nicht getroffen. Er hat ein bisschen Angst, knickt vorher schon weg und springt hoch."

Ähnlich sah auch 1899-Coach Markus Babbel diese Situation. "Wir sind pari", meinte er mit Blick auf den seiner Meinung nach ebenfalls unberechtigten Strafstoß für Schalke: "Lächerlich, da brauche ich keine Zeitlupe." Am Ende sei seiner Mannschaft "die Luft ausgegangen. Die Jungs haben alles gegeben, am Ende waren sie fast stehend k.o."

Schalke hat die Chancen

Die Gastgeber waren vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Beginn an optisch überlegen, Schalke hatte aber in einer rasanten Begegnung zunächst die besseren Chancen. In der 12. Minute vergab Jungstar Julian Draxler aus aussichtsreicher Position, sechs Minuten später verpasste Huntelaar nur knapp im ersten Versuch seinen 23. Saisontreffer. Die beste Chance für die Königsblauen vor der Pause hatte Weltstar Raúl, der aus kurzer Distanz an Torhüter Tom Starke scheiterte (42.).

Zuvor war Hoffenheim aber durch einen umstrittenen Strafstoß in Führung gegangen. Schalke-Torwart Unnerstall hatte im Strafraum Schipplock zu Fall gebracht. Der 1899-Stürmer war in dieser Situation allerdings eindeutig auf einen Strafstoß aus gewesen. Schiedsrichter Markus Schmidt entschied dann auch zugunsten der Hausherren und zeigte Unnerstall zudem die Gelbe Karte, obwohl dieser Schipplock bei dessen Startelf-Debüt gar nicht berührt hatte, wie die TV-Bilder bewiesen. Dies konnte der Referee aber in Echtzeit kaum erkennen. Salihovic ließ sich diese Chance nicht nehmen und markierte seinen siebten Saisontreffer.

Nach der Pause setzte Schalke alles auf eine Karte, Hoffenheim verlegte sich auf Konter. In der 56. Minute hatten die Gastgeber großes Glück, als zunächst Starke mit einem tollen Reflex gegen Jefferson Farfan den Ausgleich verhinderte und Sekunden später Jermaine Jones eine gute Möglichkeit vergab. Nur wenig später hatte Hoffenenheim in Person von Roberto Firmino aber das 2:0 auf dem Fuß, zudem musste Unnerstall gegen Salihovic sein ganzes Können aufbieten. In der 78. Minute traf Huntelaar die Latte.

Hannover rückt auf Platz fünf

Hannover 96 nutzte die Patzer von Bremen (0:3 gegen Mainz) und Leverkusen (0:2 gegen Freiburg) um auf Platz 5 vorzustoßen. Die Mannschaft von Mirko Slomka siegte gegen die viertplatzierten Gladbacher mit 2:1. Didier Ya Konan (57.) und Mame Diouf (77.) bzw. Harvard Nordtveit (78.) stellten nach der Pause den Endstand her. Emanuel Pogatetz und Martin Stranzl spielten jeweils in der Innenverteidigung durch. Daniel Royer und Samuel Radlinger waren nicht im 96-Kader. (red/sid, 1.4.2012)