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Tomas Borges

Foto: REUTERS/Diana Ulloa

Managua - Der frühere nicaraguanische Guerillaführer Tomas Borge ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Er erlag am Montagabend (Ortszeit) in einem Militärkrankenhaus der Hauptstadt Managua einem Lungenleiden, wie die Regierung des mittelamerikanischen Landes mitteilte. Unbestätigten Medienberichten zufolge litt er an Krebs. Er war vor knapp einem Monat operiert worden und lag auf der Intensivstation.

Borge war der letzte noch lebende Mitbegründer der marxistischen Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN), die 1979 nach einem blutigen Bürgerkrieg Diktator Anastasio Somoza gestürzt und dann zunächst bis 1990 das Land regiert hatte. Während der Diktatur hatte er jahrelang im Gefängnis gesessen. Er schrieb auch mehrere Bücher.

Nach dem Sieg der Rebellen war Borge in der Regierung seines Weggefährten Daniel Ortega Innenminister. Er prägte den Satz "Im Kampf unerbittlich, im Sieg edelmütig" und ließ zahlreiche inhaftierte Somoza-Kämpfer frei. Der von ihm geleitete Geheimdienst war jedoch bei der Opposition gefürchtet. Seine Anhänger feierten ihn als großen Revolutionär und Befreiungskämpfer, seinen Gegnern galt Borge als Betonkommunist. Nach der Rückkehr der FSLN an die Macht im Jahre 2007 wurde er Botschafter in Peru. Von dort stammt seine Frau.

Im Wahlkampf 2011 riet Borge Präsident Daniel Ortega öffentlich, "um jeden Preis" an der Macht zu bleiben. Von der Opposition wurde ihm daraufhin vorgeworfen, einen Wahlbetrug zu befürworten. Der Ex-Guerillero Ortega gewann die von Manipulationsvorwürfen überschattete Wahl und trat im Jänner 2012 seine dritte Amtszeit an. (APA, 1.5.2012)