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Alexander Dale Oen

Foto: dapd/Hoshiko

Flagstaff - Schwimmweltmeister Alexander Dale Oen ist tot. Wie der norwegische Schwimmverband (NSF) bekanntgab, starb Oen im Alter von 26 Jahren bei einem Trainingslager in Flagstaff im US-Bundestaat Arizona.

Oen, der 2011 bei den Weltmeisterschaften in Shanghai über 100 Meter Brust Gold gewonnen hatte, wurde nach dem Training in der Dusche aufgefunden. Die innerhalb von Minuten eintreffenden Rettungskräfte konnten den Sportler nicht mehr wiederbeleben. Freunde sagten, es habe keinerlei Anzeichen für den Zusammenbruch gegeben. Oen soll einem Herzstillstand erlegen sein.

Beim vorangegangenen Training habe sein Schützling einen frischen Eindruck gemacht, sagte der norwegische Mannschaftsarzt Ola Rønsen. "Es unendlich traurig, dass wir nicht in der Lage waren, ihn wiederzubeleben", sagte Rønsen. Am Montag habe Dale Oen nur leichtes Training absolviert, sagte der Arzt. Als einigen Teamkollegen aufgefallen war, dass Dale Oen sehr lange unter der Dusche stand, haben sie laut NSF um 19.50 Uhr nach ihm gerufen, jedoch keine Antwort bekommen.

"Dies ist der schwerste Tag für den norwegischen Schwimmsport", sagte NSF-Präsident Per Rune Eknes. Und Trainer Peter Lövberg meinte: "Wir stehen alle unter Schock. Unsere Gedanken sind zu allererst bei der Familie, die Alexander so früh verloren hat."

Gold kurz nach Breivik-Attentat

Dale Oen hatte mit seinem WM-Erfolg, dem ersten eines norwegischen Schwimmers, im Sommer 2011 nur wenige Tage nach dem erschütternden Anschlag durch den Extremisten Anders Behring Breivik sein Heimatland tief berührt. "Das ist eine ganz besondere Medaille. Sie ist für die Menschen zu Hause. Wir sind hier alle mit den Gedanken in der Heimat", hatte Norwegens Schwimmer des Jahres damals gesagt. Auf dem Siegerpodest hatte er Tränen geweint.

Oen ist sowohl auf Kurz- und Langbahn auch Europameister über 100 m Brust. 2008 war er über diese Distanz Olympia-Zweiter geworden. Bei seinem letzten größeren Wettkampf gewann Oen im Dezember in Szczecin den EM-Titel auf der Kurzbahn und kam über 50 m zu Bronze. Für die Sommerspiele in London galt er als eine der größten Gold-Hoffnungen seines Landes. (sid/red, derStandard.at, 1.5. 2012)