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Die Hypo Bank International muss dem Land Kärnten 4,947 Mio. Euro und die Hypo Österreich 1,263 Mio. Euro samt der angefallenen Zinsen nachzahlen.

Foto: AP/Steffi Loos

Klagenfurt - Im Zivilrechtstreit um ausstehende Haftungsprovisionen in Millionenhöhe zwischen dem Land Kärnten und der Hypo Alpe Adria Bank hat das Land in erster Instanz gewonnen. Die Hypo Bank International sowie die Hypo Österreich wurden von Richterin Daniela Bliem verurteilt, insgesamt 6,21 Mio. Euro plus angefallener Zinsen zu zahlen,  teilte Landesgerichtssprecher Martin Reiter mit. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Bank hatte sich in dem Streit auf den Standpunkt gestellt, dass dem Land seit der Notverstaatlichung der Hypo im Dezember 2009 keine Haftungsprovisionen mehr zustünden. Kärnten hatte von 1997 bis 2010 etwa 140 Mio. Euro solcher Provisionen kassiert. Ende 2011 betrug die Landeshaftung noch rund 19 Mrd. Euro. Diese wird allerdings kontinuierlich weniger und läuft 2017 endgültig aus.

Richterin Bliem hatte das Verfahren bereits im Februar verhandelt und als "spruchreif" qualifiziert. Nun wurde das schriftliche Urteil zugestellt. Bliem hatte erklärt, dass es in dem Streit lediglich Rechtsfragen zu klären gäbe. Anträge auf Zeugenbefragungen und die Beiziehung eines Sachverständigen hatte sie als "unerheblich" abgelehnt. Konkret muss nun die Hypo Bank International dem Land Kärnten 4,947 Mio. Euro und die Hypo Österreich 1,263 Mio. Euro samt der angefallenen Zinsen nachzahlen.

"Jedes andere Urteil wäre ein Überraschung gewesen", sagte der Rechtsvertreter des Landes, Ferdinand Lanker. Aus rechtlicher Sicht sei "keine andere Auslegung möglich" gewesen, so der Anwalt. Ob das Verfahren nun in die nächste Instanz geht, war vorerst offen. (APA, 1.5.2012)