Bozen/Innsbruck/Friedrichshafen - Nach der Klärung der Identität der am Mittwoch im Dreiländereck bei Spiss im Tiroler Bezirk Landeck gefundenen männlichen Leiche setzt die Polizei nun auf ein Phantombild. Ein Mann mit südländischem Aussehen könnte der letzte gewesen sein, der Peter H. noch lebend gesehen hat. Am Dienstag wurde in einer Bank in Friedrichshafen (Baden-Württemberg) ein Schließfach des Mordopfers geöffnet.

Darin habe sich Bargeld, "aber keine Unsummen" befunden, wie ein Kripo-Ermittler der APA berichtete. Über den weiteren Inhalt des Schließfaches hielten sich die Beamten der baden-württembergischen Polizei bedeckt. Man ermittle derzeit "in alle Richtungen", natürlich auch im Umfeld des Mordopfers. Eine "hundertprozentige Zielrichtung" gebe es nicht. Der Südtiroler sei "polizeilich auffällig" gewesen, sowohl in seiner ursprünglichen Heimat, als auch in Österreich und in Deutschland. Konkrete Hinweise nach Veröffentlichung des Phantombildes in Italien, Österreich und Deutschland stünden noch aus.

Italienisch sprechender Mann

Nach Angaben seiner Frau soll der Südtiroler am 20. April in seinem Wohnort in Baden-Württemberg in das Auto des italienisch sprechenden Mannes, der sich "Sandro" genannt habe, gestiegen sein. Die Familie habe eigentlich zusammen nach Südtirol fahren wollen. Seiner Frau habe er dann aber gesagt, dass "er noch etwas zu tun habe und sie inzwischen alleine losfahren solle". Sie soll noch gesehen haben, wie der Südtiroler in das Auto des etwa 45 Jahre alten, 1,80 Meter großen Mannes gestiegen sei.

Am Montag war schließlich eine weitere Version publik geworden. Der verdächtige Mann soll kurz vor der Abreise ins Haus der Familie zum Kaffee gekommen sein. Der Frau sei danach übel geworden und sie sei eingeschlafen. Gegenüber der Polizei habe sie den Verdacht geäußert, dass ihr Schlafmittel in den Kaffee gegeben worden sei, um sie zu betäuben. Ab dem Nachmittag des 20. April verlieren sich die Spuren des Getöteten. Die Polizei wollte diese Details am Dienstag nicht bestätigen.

Peter H. wurde am 23. April von seiner Frau bei der Polizei als vermisst gemeldet. Die Polizei ersuchte um Hinweise an die Ermittlungsgruppe "Tirol" unter der deutschen Telefonnummer 0049/07541/701-2434 in Friedrichshafen. (APA, 1.5.2012)