New York - Zehn Tage nach dem Beschluss des UN-Sicherheitsrates, eine 300 Mann starke Beobachtertruppe nach Syrien zu entsenden, sind dort erst zwei Dutzend Blauhelme im Einsatz. Das Vorabkommando sei noch zu klein, sagte UN-Untergeneralsekretär Hervé Ladsous am Dienstag in New York. "In den kommenden Wochen soll die Zahl drastisch erhöht werden." Er hoffe, dass die Mission bis Ende Mai ihre volle Stärke erreicht habe. Zugleich räumte Ladsous aber ein, dass derzeit nur 150 Beobachter zur Verfügung stünden, die mit der "schwierigen Aufgabe" betraut werden können.

Grund für den schleppenden Aufbau der Beobachtermission seien bürokratische Hürden, logistische Problemen und politische Schwierigkeiten in der Abstimmung mit dem Regime von Präsident Bashar al-Assad. Beobachter mit entsprechender Qualifikation müssten zunächst in ihren Ländern bestimmt und den Vereinten Nationen gemeldet werden. Anschließend müssten sie von den UN auf den Einsatz vorbereitet werden, sagte Ladsous. Sorgen bereite auch die Erteilung der erforderlichen Visa durch die syrischen Behörden. Nach Angaben des UN-Untergeneralsekretärs wurden bisher drei UN-Beobachtern Visa verweigert.

"Die Anwesenheit der Beobachter hat schon jetzt einen beruhigenden Einfluss auf die Situation", meinte Ladsous. Die Mission sei noch in ihren "frühen Anfangstagen" und auf die Unterstützung aller Parteien in Syrien angewiesen. Dass weiterhin Menschen ihr Leben ließen, sei inakzeptabel. (APA, 1.5.2012)