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Foto: AP/Sasahara Koji

Tokio - Japan und China haben am Freitag den direkten Handel ihrer Währungen aufgenommen. Die Neuerung an den Handelsplätzen Tokio und Shanghai soll den Handelsaustausch zwischen Japan und China beleben. Bisher wurde der Devisentausch durch einen Umweg über den US-Dollar erledigt.

Die Maßnahme folgt einer Einigung zwischen dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao und seinem japanischen Amtskollegen Yoshihiko Noda vom Dezember, die Finanzkooperation zu verstärken. Auf diese Weise wollen die Nachbarstaaten ihren bilateralen Handel stärken. Laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua könnten Japan und China durch den direkten Handel Währungskosten von jährlich drei Milliarden Dollar einsparen.

Marktöffnung

China setzt in den vergangenen Jahren auf eine allmähliche Öffnung der Märkte. Mittelfristig strebt die Führung in Peking an, den Yuan als frei konvertierbare Währung zu etablieren. Der Umtauschkurs wurde am Freitag zunächst auf 12,394 Yen für einen Yuan festgesetzt, er schwankte dann nur leicht. An der Börse in Shanghai soll vorerst täglich ein Wechselkurs mit einer Schwankungsbreite von drei Prozent nach ober und unten festgesetzt werden.

Der Yuan wurde bisher schon gegen den Dollar getauscht. Dagegen gilt für sieben andere Währungen das Verfahren, das bis zum Freitag auch für den Yen üblich war, nämlich das Wechseln über den Dollar. In Kraft bleibt das Verfahren für den Euro, das britische Pfund, den australischen, den kanadischen und den Hongkong-Dollar sowie für den russischen Rubel und den malaysischen Ringgit. Der Austausch zwischen Yuan und Yen wurde Ende Dezember von den Regierungen in Tokio und Peking vereinbart.

China ist Japans größter Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf 345 Milliarden Dollar. Schätzungsweise 60 Prozent des Handelsaufkommens zwischen den beiden Wirtschaftsmächten wurde bisher in US-Dollar abgewickelt. (APA, 1.6.2012)