Klagenfurt - Ende Februar hat eine "Amoklauf-Übung" am Bezirksgericht Klagenfurt die Mitarbeiter des Hauses in Angst und Schrecken versetzt. Bei der unangekündigten Übung fielen Schüsse, niemand im Haus wusste, dass das alles nicht echt war. Nun fordern sechs Justizmitarbeiter von der Republik eine Entschädigung, wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet. Insgesamt werden 73.500 Euro verlangt.

Ulrich Leitner, Sprecher des in dieser Causa zuständigen Oberlandesgerichtes Graz, bestätigte der Zeitung die Forderungen nach Entschädigung. Bereits geklärt ist, dass die Kosten für psychologische Hilfe, welche einige Mitarbeiter in Anspruch nehmen mussten, übernommen werden. Ob auch die Entschädigungsansprüche anerkannt werden, steht noch nicht fest. Eine Stellungnahme der Finanzprokuratur liegt vor, das OLG Graz ist gerade dabei, eine auszuarbeiten. Die Entscheidung fällt im Justizministerium.

Die realitätsnahe Übung hatte mehrere Krisengipfel ausgelöst, Justiz und Polizei mussten sich entschuldigen. Es wurde auch versprochen, dass es keine derartigen Übungen, bei denen die Mitarbeiter nicht informiert werden, mehr geben werde. Bei internen Untersuchungen wurden Fehler bei der Koordination zwischen Justiz und Polizei sowie die mangelnde Kommunikation gegenüber den Mitarbeitern des Bezirksgerichts als Ursachen für das Fiasko geortet. (APA, 1.6.2012)