Am Donnerstag wurden in Paris im Rahmen des "News World Summit" die sechs Gewinner der ersten internationalen "Data Journalism Awards" (DJA) gekürt, die Anfang 2012 vom Global Editors Network, dem European Journalism Centre und Google ins Leben gerufen worden sind.

In den Kategorien "Data-Driven Investigations", "Interactive Data-Visualisations" und "Data-Driven Mobile/Web Applications" wurden unter 300 Einreichungen aus sechzig Ländern jeweils zwei erste Preise im Wert von 7.500 Euro vergeben: einmal an eine nationale/internationale Medienorganisation, einmal an einen regionalen/"hyperlocal" Teilnehmer.

"Data-Driven Investigations"

In der Kategorie "Data-Driven Investigations" ging der internationale Beitrag "Terrorists for the FBI" vom "Mother Jones and UC Berkeley Investigative Reporting Program" aus den USA siegreich aus neun Einreichungen hervor. Den lokalen Wettbewerb konnte der Bericht "Methadone and the Politics of Pain" der "Seattle Times" für sich entscheiden.

"Interactive Data-Visualisations"

Die Katgeorie "Interactive Data-Visualisations" international konnte sich "The Guardian" mit der laut Jurybegründung orginellsten Einreichung "Riot Rumours" für sich entscheiden. Lokal kamen die drei russischen Freelancer Nikolay Guryanov, Stas Seletskiy and Alexey Papulovskiy mit "Pedestrian Crashes in Novosibirsk" zum Zug.

"Data-Driven Mobile/Web Applications"

Als beste nationale "Data-Driven Mobile/Web Application" wurde "Transparent Politics" von der Schweizer Polinetz AG geehrt, der Jury-Mitglied Aron Pilhofer von der "New York Times" ein besseres Designzeugnis ausstellte als seiner eigenen Kreation. Regional schafften es die "Illinois School Report Cards" der "Chicago Tribune" zu überzeugen.

Etablierung von Standards

Die prominent besetzte Jury unter dem Vorsitz von ProPublica-Gründer Paul Steiger verspricht sich auf lange Sicht von der Initiative größere Aufmerksamkeit für Datenjournalismus und hofft, in Folge internationale Standards in der Medienindustrie zu etablieren. Die komplette Liste aller Einreichungen soll im Herbst 2012 veröffentlicht werden. (red, derStandard.at, 1.6.2012)