Cover: Christian Verlag

Sie mag zwar Sally Butcher heißen, ein Fleischtiger ist sie dennoch nicht. "Ich bin zwar ein 'Allesfresser', doch macht mich Fleisch nicht sonderlich an. Genau genommen habe ich ein besseres Verhältnis zu Gemüse als zu manchen Menschen", schreibt Butcher im Vorwort. Aus dieser Leidenschaft heraus entstand "Veggiestan. Der Zauber der orientalischen Gemüseküche", ihr zweites Kochbuch nach "Persia in Peckham". Die Britin betreibt gemeinsam mit ihrem iranischen Ehemann den persischen Laden "Persepolis" in London, orientalische Küche ist ihre Leidenschaft.

Dass Hummus nicht das einzige Karriereziel einer Kichererbse ist, wird im Buch ziemlich schnell klar. Wie wär es zum Beispiel zur Abwechslung mit Pilaw mit Karotten und Kichererbsen, Falafel oder Marrokanischer Tomaten-Zwiebelsuppe - selbstverständlich inkusive Kichererbsen.

Sally Butcher verarbeitet in ihren Rezepten die ganze Palette an vegetarischen Nahrungsmitteln. Im Buch finden sich Salate, Suppen, Eintöpfe, Sauce, Eingelgtes und Eingmachtes, Aufläufe und auch Süßspeisen. Für jede Jahreszeit finden sich geeignete Rezepte. Ein richtig sommerliches Gericht wäre etwa lauwarme orientalische Ratatouille oder ein Dattel-Schafkäse-Salat. Gurken-Granatapfel-Salsa oder Kalte Joghurtsuppe mit Safran sorgen ebenfalls für Abkühlung - und die Halloumi-Türme mit gegrilltem Gemüse hinterlassen bei sommerlichen Grillfeiern bestimmt einen bleibenden Eindruck.

Butchers Enthusiasmus ist jedenfalls ansteckend und macht aus "Veggiestan" ein ziemlich geniales Stück Kochbuchliteratur. (Ursula Schersch, derStandard.at, 1.8.2012)