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Unter den Spezialitäten, die Mirek Horák im Restaurant Himmelpforte kocht, finden sich Roulade von der Bachforelle, Olmützer Quargelnockerl oder mit Ostrauer Wurst gefüllte Schweinsstelze auf schlesische Art.

Foto: AP/Matthias Rietschel

Der Ruf der böhmischen und mährischen Küche ist irgendwie noch immer weltumspannend - was man aber tatsächlich vorgesetzt bekommt, hat mit dem, was Großmütter und andere Wissende aus Vorkriegstagen zu erzählen haben, oft nur noch den Namen gemein.

Zu gründlich hat der Kommunismus dafür gesorgt, dass die Rezepte, das Bewusstsein für Produktqualität und ähnlich bourgeoises Teufelszeug mehr möglichst gründlich hinweggerafft wurden. Umso erfreulicher, dass sich Mähren jetzt, bevor es vielleicht ganz zu spät ist, dieses Erbes erinnert und sich künftig auch über die neu erstandene Qualität der traditionellen Gastronomie vermarkten will.

Ob außer schönen Worten echt was dran ist, können Skeptiker kommende Woche auch in Wien probekosten. Im Innenstadt-Restaurant Himmelpforte ist der mährische Küchenchef Mirek Horák zu Gast, um Spezialitäten wie Olmützer Quargelnockerl, wallachische Krautsuppe "Kyselica", Roulade von der Bachforelle oder gar mit Ostrauer Wurst gefüllte Schweinsstelze auf schlesische Art zu servieren.

Damit wir uns recht verstehen: Wer das alles als (durchaus wohlfeiles) Menü zu sich nimmt, auf den warten hintennach noch Lebkuchen-Topfentorte aus Pardubice oder Apfeltopfenkuchen mit Waldhonig. Schluck. (Severin Corti, DER STANDARD, 2.6.2012)