New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg will die XXL-Softdrinks verbieten, weil er die bekannte Neigung der US-Amerikaner zu groteskem Übergewicht bekämpfen will. Die Meldung wurde im ORF-Hörfunk mit dem Bericht über die große "Hungerkonferenz" der Caritas verknüpft, die gerade in Wien stattfindet.

So was ist beliebt, aber eher sinnlos, weil es Dinge verbindet, die nichts miteinander zu tun haben. Die Kinder in Afrika verhungern nicht, weil sich die Amerikaner und die Europäer mit Junkfood vollstopfen. Es hat nur kurzfristig Sinn, den Überfluss aus der einen Weltgegend in die andere umzuleiten. Die großartigen Leute von der Caritas sind daher auch viel weniger an Sachspenden interessiert als an Geld, mit dem man Strukturen verändern kann. Indem man etwa bei heimischen Nahrungsmittelproduzenten kauft und sie damit stärkt.

Denn der Hunger etwa in Afrika ist ganz überwiegend eine (Fehl-)Funktion des lokalen bad government. Natürlich gibt es böse ausländische, ja "kapitalistische" Einflusse, wenn etwa Konzerne und Staaten Land in Afrika aufkaufen. Aber einer der größten dieser Aufkäufer, China, hatte noch vor ein paar Jahrzehnten politisch verursachte Hungersnöte mit 30 Millionen Toten. Als man das System änderte - private Landwirtschaft -, hörte das auf.

Man soll der Caritas Geld geben, um ad hoc Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen. Nachhaltig hilft aber nur regime change. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 2./3.6.2012)