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Das perfekte Rot der Supermarkt-Paradeiser ging auf Kosten des Geschmacks.

Foto: Ronald Zak/AP/dapd

Washington - Seit Jahrzehnten versuchen Züchter, Paradeisern ein gleichmäßiges Rot zu verleihen. Das Streben nach dem perfekten Aussehen hat im Gegenzug Aroma-Einbußen gebracht. Denn bei der Zucht wurde ein Gen zerstört, das eigentlich für die Bildung von Geschmacksstoffen zuständig ist, berichten Biochemiker um Ann Powell von der University of California.

Ist dieses Gen intakt, sorgt es in den Tomaten für eine vermehrte Bildung von kleinen Zellbestandteilen, den Chloroplasten. Diese verleihen unreifen Tomaten ihre grüne Farbe und sorgen für Zucker und Carotinoide. Wird die Tomate reif, verhindert das Gen aber auch eine vollständige Rotfärbung. Am Stängelansatz bleibt oft eine grüne Stelle zurück.

Vollständig rot statt geschmackvoll

Der Verbraucher schätzt aber rundum rote Tomaten. Deshalb versuchen Züchter seit mehr als 70 Jahren, ihren Tomaten ein gleichmäßiges Rot zu verleihen. Dabei wurde das jetzt identifizierte Gen in vielen modernen Sorten zerstört. Das Ergebnis: Tomaten im perfekten Rot, aber mit wenig Süße und Aroma.

Die Forscher sehen jetzt eine Möglichkeit, die Tomate genetisch zu verändern und damit den Geschmack zu steigern, ohne jedoch die makellose Färbung einzubüßen. (APA/red, derStandard.at, 1.7.2012)