Brasília/Wien - Juntos num so ritmo - alle in einem Rhythmus, lautet der Leitsatz für die WM-Endrunde in Brasilien. Nach monatelangen Querelen innerhalb des veranstaltenden Verbandes und schlimmster Befürchtungen beim internationalen Fußballverband (Fifa) ist Fifa-Präsident Joseph S. Blatter wieder höchst optimistisch, dass Brasilien "bestens vorbereitet sein" und vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 eine außergewöhnliche WM organisieren" wird.

Nach dem von Staatspräsidentin Dilma Rousseff eingeforderten Schulterschluss aller Verantwortlichen ist der wegen seiner Aufforderung zum "Tritt in den Hintern" der Organisatoren zur Persona non grata erklärte Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke längst wieder unablässig zu Stadienbesuch in Brasilien unterwegs. Natürlich gebe es noch jede Menge Arbeit, sagt der Franzose, aber eine Präsentation in Natal, wo die Arena das Dunas entsteht, das Stadion mit der größten Bauverzögerung, habe ihn glücklich gemacht.

Während die zwölf WM-Stadien nun im Zeitplan liegen, rücken Flughäfen und der innerstädtische Transport in den Blickpunkt. Bis zu 600.000 ausländische Gäste werden erwartet. Und die Reisen zwischen den Spielorten haben es in sich. Die Teams müssen in der Vorrunde bis zu 6000 Kilometer zurücklegen.

Die Fifa kannte die Probleme, hielt aber aufgrund des Rotationsprinzips an einem Gastgeber aus Südamerika fest und bestätigte den einzigen Kandidaten Brasilien am 30. Oktober 2007 als Ausrichter. Der fünffache Weltmeister bezahlt die Ehre seiner zweiten Endrunde nach 1950 nach bisherigem Stand mit zehn Milliarden Euro allein für die Stadien und die Infrastruktur. Seit der Vergabe blieb unter anderen Verbands- und OK-Präsident Ricardo Teixeira auf der Strecke, der einer Anklage wegen Korruption ins Exil nach Florida entfloh. Die neuen starken Männer sind Sportminister Aldo Rebelo, der die Verhandlungen mit der Fifa führt, der dreifache Weltmeister Pele als Ehrenbotschafter und der zweifache Weltmeister Ronaldo im lokalen Organisationskomitee.

Am 15. Juni 2013 hebt die WM-Generalprobe an, der Confederations Cup, der in sechs der zwölf WM-Stadien gespielt wird. Im Dezember 2013 wird die Endrunde in Costa do Sauipe nahe Salvador da Bahia ausgelost. Seit Monaten wird weltweit schon Qualifikation gespielt. Nur der europäische Fußball hatte bisher andere Sorgen als die nächste WM. (sid, lü, 1.7.2012)