Lichter an merkwürdigen Stellen. Deutliche Kotflügel. Fliehendes Dach. Auftoupierte SUV-Optik. Ein Motorradtank zwischen den Sitzen als Mittelkonsole: Was will uns Nissan mit dem Juke mitteilen? Kommt raus aus euren Mauselöchern, pfeift auf Konventionen und klare Linien, breitet die Arme aus und habt einfach Spaß?

Foto: Fischer

Egal, ob jemand wegen so viel Extrovertiertheit die Nase rümpft. Auf der Basis der breiten Akzeptanz eines Internet-Gurus Marke Sascha Lobo mit seinem roten Irokesen, von Tattoos und Life Ball kann man auch Juke fahren. Wen interessiert's? Die Jungen in jedem Fall, aber erstaunlicherweise auch so manche reifere Charaktere, die zum kompakten Preis einen Allradler in Polo-Größe durch die Nobelbezirke zirkeln, CVT-Getriebe inklusive. Dann hat man sich allerdings für den Top-Benziner mit 190 Turbo-PS entschieden, alle anderen (bescheideneren) Motorisierungen müssen ohne Allradantrieb zum hoch gelegenen Sommerhaus aufbrechen.

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Die Hinterachse stammt vom größeren und weltweit erfolgreichen Markenkollegen Quashqai und wurde für den Juke um eine Torque-Vectoring Funktion aufgewertet. Das heißt, dass das Drehmoment nicht nur automatisch zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, sondern bei Bedarf auch zwischen den Hinterrädern jongliert wird. Nissan möchte hier die unmögliche Liaison zwischen SUV und Sportwagen wagen.

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Herausgekommen ist dieser Lifestyle-Bastard Juke, der durchaus Fahrfreude aufkommen lässt, wenn seinen 190 PS auch Bauhöhe, Gewicht und Automatikgetriebe ein wenig zusetzen. Am Lenkrad fühlt er sich hingegen sehr vital an, und der Buchwert von 8,8 Sekunden auf 100 km/h macht ihn zu einem Geschwinden unter vergleichbaren Erzeugnissen.

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Das sportlich abfallende Dach beengt natürlich die hintere Sitzreihe, aber als Transportkombi ist der Juke ohnehin nicht gedacht. Auch angesichts des bescheidenen Kofferraums von 251 Liter, der durch Umklappen der Rückbank auf immerhin 830 Liter anwächst.

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Neben den Designspielereien wie der erwähnten Motorradtank-ähnlichen Mittelkonsole kommt der Juke in voller Ausrüstung zum Kunden. Navi, Rückfahrkamera und das Dynamic Control System mit Fliehkraft- und Drehmomentanzeige setzen der Komplettausstattung brauchbare und lustige Lichter auf. (Andreas Hochstöger, AutoMobil, DER STANDARD, 27.7.2012)

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