Rom - Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi bekommt die Krise in seiner Heimat stark zu spüren. Unter dem Druck sinkender Werbeeinnahmen hat seine börsennotierte TV-Gruppe Mediaset das erste Halbjahr 2012 mit einem Gewinnrückgang von 73 Prozent auf 43,1 Millionen Euro abgeschlossen. Der Umsatz sank gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 von 2,253 Mrd. auf 1,999 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen mit.

Die Werbeeinnahmen der Mediaset fielen um 11,9 Prozent auf 1.286,3 Mio. Euro. Dank einer strengen Rationalisierungspolitik wurden die Ausgaben um 7,6 Prozent auf 968,6 Mio. Euro reduziert. Die Nettoverschuldung sank von 1,775 Mrd. Euro Ende 2011 auf 1,686 Mrd. Euro.

Rückläufige Werbeeinnahmen

Mediaset sieht schwarz. Auch in den nächsten Monaten rechnet der in den Krisenländern Italien und Spanien stark vertretene Konzern mit rückläufigen Werbeeinnahmen. "Im Juli und August erwarten wir einen Rückgang der Werbeeinnahmen von 20 Prozent", sagte der Direktor der von Mediaset kontrollierten Werbungsgesellschaft Publitalia, Luigi Colombo.

Laut Medienangaben plant Mediaset, die Ausgabenkürzungen für die nächsten drei Jahre von 250 Mio. Euro auf 400 Millionen zu verschärfen. Die Struktur der Gesellschaft soll vereinfacht werden. Außerdem soll das technische Personal in den regionalen Büros der Gruppe ausgelagert werden. Dagegen hatte das Mediaset-Personal in den vergangenen Tagen gestreikt. (APA, 1.8.2012)