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Weltweit gefürchteter Baumschädling: der Asiatische Laubholzbockkäfer.

Foto: Reuters/Natalie Behring

Linz - Unliebsame Entdeckung im Bezirk Ried im Innkreis: Bei einer routinemäßigen Betriebskontrolle in einem Unternehmen, das seine Waren auch aus Asien importiert, wurden Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) gefunden. Diese schwarzen Käfer mit ihren charakteristischen weißen Flecken werden zwischen zweieinhalb und vier Zentimeter lang, ihre Fühler können etwa das doppelte der Körperlänge erreichen. Sie bohren Ritzen in die Rinde von Laubbäumen, um ihre Eier abzulegen - die gefräßigen Larven, die bis zu fünf Zentimeter lang werden können, schädigen dann den befallenen Baum so sehr, dass er meistens abstirbt.

Entsprechend konsequent hat man nun in Oberösterreich, wo der Käfer nicht zum ersten Mal aufgetreten ist, reagiert: Einige aus dem südostasiatischen Raum stammende Holzpaletten sowie ein Baum auf dem Firmengelände wurden sofort vernichtet. Die Forstbehörden haben zudem mit einem Intensivmonitoring begonnen. Dazu werden im unmittelbaren Umgebungsbereich der betroffenen Firma alle Laubgehölze gefällt und in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Bundesamtes für Wald genau untersucht. Auch Spürhunde, die auf den Asiatischen Laubholzbockkäfer spezialisiert sind, werden dabei eingesetzt.

Der Käfer stammt ursprünglich aus Ostasien, ist aber mittlerweile in einigen Regionen zum Bio-Invasor geworden - so in Frankreich, Deutschland, Italien und auch Oberösterreich. Im Osten der USA sind die Käfer zu einer echten Plage geworden. In Europa sind sie erstmals 2001 in Braunau am Inn aufgetaucht und haben sich schnell vermehrt. Eingeschleppt wurden sie dort vermutlich wie auch im aktuellen Fall mit Verpackungsholz. Die Verbreitung wurde - auch unter Beobachtung durch die EU - rigoros bekämpft, zahlreiche Bäume im Stadtgebiet wurden gefällt. Trotz eines intensiven Monitorings sind seit 37 Monaten keine Spuren des Käfer mehr entdeckt worden. Für den Status "befallsfrei" ist allerdings ein Zeitraum von 48 Monaten notwendig. (APA/red, derStandard.at, 1. 8. 2012)