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Ludwig Schick will "Gotteslästerer" bestrafen.

Foto: AP/Barth

Berlin - In Deutschland setzt sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick für ein Gesetz gegen Blasphemie ein. "Wer die Seele der Gläubigen mit Spott und Hohn verletzt, der muss in die Schranken gewiesen und gegebenenfalls auch bestraft werden", erklärte Schick am Mittwoch in Bamberg. Dabei gehe es nicht nur um die Verunglimpfung der christlichen Religion. Auch die anderen Gläubigen sollten in ihren religiösen Überzeugungen geschützt sein. Gegen "heilige Personen, heilige Schriften, Gottesdienste und Gebete sowie heilige Gegenstände und Geräte aller Religionen" dürfe kein Spott und Hohn zugelassen werden.

Satire über religiöse Einstellungen und Gefühle stelle eine Verletzung der im Grundgesetz garantierten Menschenwürde dar, betonte der Erzbischof. Eine Gesellschaft, die das, was religiösen Menschen hoch und heilig sei, nicht schütze, schade sich selbst. Sie dränge einen Teil ihrer Bürger an den Rand oder sogar in den Untergrund, mahnte Schick. Christen müssten deshalb fordern, dass die "Person Jesu Christi, Gott der Vater, Maria, die Heiligen, die Hostie des Altarsakraments, die sakralen Gegenstände wie Kelche und Monstranzen, auch die Kirchengebäude und Prozessionen von unserem Staat geschützt werden".

Zugleich rief Schick die Gläubigen auf, auch selbst das Heilige heilig zu halten. Christen sollten deutlich machen, dass sie Verunglimpfungen ihrer Überzeugungen und Werte in Medien und öffentlichen Organen nicht hinzunehmen bereit seien.

Im Juli hatte ein Titelbild des Satiremagazins "Titanic" für Aufregung gesorgt. Unter der Überschrift "Die undichte Stelle ist gefunden" war Papst Benedikt XVI. in weißer Soutane mit einem großen gelben Fleck und auf der Rückseite mit einem braunen Fleck auf der Soutane abgebildet worden. Das Landgericht Hamburg erließ eine Einstweilige Verfügung gegen diese Ausgabe. Zuvor hatte das vatikanische Staatssekretariat eine Anwaltskanzlei mit der Durchsetzung einer Unterlassungsverpflichtung beauftragt. (APA, 1.8.2012)