Innsbruck - Drei Häuser drohen in Rietz zu versinken. Sie stehen offenbar auf einer illegalen Deponie. Die Baugründe seien Anfang der Neunzigerjahre von der Gemeinde gekauft worden, sagte eine Bewohnerin in einer Sendung von Radio Tirol. Das Grundstück sei für eine Reihenhausanlage umgewidmet worden, Keller waren nicht eingeplant. Ein Dorfchronist habe den Bewohnern schließlich 2007 von den Ablagerungen unter den Häusern erzählt.

Daraufhin hätten die Familien einen Geologen beauftragt, den Untergrund zu prüfen. Dieser fand unter der Erde Müll statt Schotter und Erdreich. Ein Prozess um die Sanierungskosten von mittlerweile 800.000 Euro zwischen Bewohnern und der Ortschaft läuft seit rund vier Jahren. Die Gemeinde sieht sich jedoch nicht als Betreiberin der Deponie.

Diese sei von einigen Landwirten angelegt worden. Und sie sei vor der Umwidmung als saniert betrachtet worden. Angefangen hätten die Veränderungen an den Häusern mit Rissen in den Wänden. Mittlerweile hält eine Bewohnerin einen Räumungsbescheid in Händen. Bürgermeister Gerhard Krug war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (ver, DER STANDARD, 2.8.2012)