Wien - Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Herbert Stepic, soll bemüht sein, Licht in die Geschichte rund um sein von der Konkurrentin Hypo Alpe Adria finanziertes Immobilien-Engagement in Serbien zu bringen.

Die Finanzmarktaufsicht FMA interessiert sich für die Sache - sie will, wie berichtet, wissen, warum und ob der Vorstandsvorsitzende einer Großbank als Privatmann einen Kredit bei der Konkurrenz aufgenommen hat. Hintergrund der Frage: Einhaltung der Compliance-Vorschriften und Fit-&-Proper-Voraussetzungen, die Banker erfüllen müssen.

Hypo verwertet Sicherheiten

In der Sache geht es um den Erwerb einer Immobilie in Belgrad. Laut Credit Report der Hypo aus dem Vorjahr war Stepic über die ihm zuzurechnende liechtensteinische Restem-Stiftung in den Deal involviert. Der Kredit wurde notleidend, die Hypo ist dabei, Sicherheiten zu verwerten.

Dem Vernehmen nach korrigiert Stepic diese Darstellung der Bank ganz grundsätzlich. Er habe sich nicht über eine Stiftung, sondern über einen Treuhänder mit einem Viertel an der Immobiliengesellschaft beteiligt. Die Finanzierung durch die Hypo sei bereits vor seinem Einstieg gestanden. Zudem habe er seinen Anteil schon längst wieder verkauft.

Raiffeisenintern steht man hinter Stepic. Sollte der RBI-Chef wirklich eine Stiftung in Liechtenstein haben, so mache das zwar "keinen schlanken Fuß", heißt es, "unanständig" wäre es aber auch nicht. Dem Vernehmen nach soll Stepic erklärt haben, weder rechtliche noch steuerliche Probleme zu haben. Stepic selbst kommentiert all das nicht: "In dieser Causa spreche ich mit der Aufsicht und nicht mit den Medien." (Renate Graber, DER STANDARD, 2.8.2012)