Regensburg/Nürnberg - Knapp 700 Menschen haben am Mittwoch in Regensburg und Nürnberg gegen Neonazi-Kundgebungen demonstriert. Sie riefen dazu auf, jegliche öffentliche Auftritte rechtsextremer Gruppen zu verhindern. Alle Aktionen verliefen zunächst ohne Zwischenfälle. Für den späteren Nachmittag war noch eine Gegenkundgebung im Nürnberger Stadtteil Langwasser geplant, wo die NPD einen Auftritt plante.

In Nürnberg hatten sich am Mittag mehr als 300 Vertreter verschiedener linker Gruppen sowie Gewerkschafter auf dem Maffaiplatz in der Südstadt versammelt. Sie wollten mit ihrer Präsenz einen von Rechtsextremen geplanten Informationsstand stoppen. Dass der Stand nur wenige Meter entfernt von dem Ort geplant war, an dem ein türkischer Schneider von der rechtsextremen NSU getötet wurde, empfanden die Gegendemonstranten als besondere Provokation.

In Regensburg hatten bereits am Vormittag rund 350 Menschen gegen eine NPD-Veranstaltung demonstriert. "Wir haben auf allen großen Plätzen Infostände aufgebaut, um der NPD zu zeigen, dass hier kein Raum für sie ist", sagte Andreas Schmal vom Deutschen Gewerkschaftsbund in Regensburg. Zu dem Protest hatte das Bündnis "Kein Platz für Nazis" aufgerufen. (APA, 1.8.2012)