Kairo - In Ägypten sind bei Übergriffen von Muslimen auf eine von Christen bewohnte Siedlung zahlreiche Menschen verletzt worden. Die Angreifer hätten am Mittwoch mehrere Häuser in Dashur nahe der Hauptstadt Kairo in Brand gesteckt, berichtete der Fernsehsender Al-Arabiya. Bei den Auseinandersetzungen seien sechs Dorfbewohner sowie zehn Polizisten verletzt worden. Die Polizisten hätten verhindert, dass auch die Kirche angezündet wurde.

Auslöser der Aggression sei gewesen, dass ein Muslim im Streit von einem Christen getötet worden sei. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak vor eineinhalb Jahren ist es in Ägypten immer wieder zu religiösen Konflikten gekommen. Im Jänner 2011 hatte ein Selbstmord-Attentäter mehr als 20 Christen vor einer Kirche der Stadt Alexandria getötet.

Etwa zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung sind Christen. Die meisten von ihnen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an. Die Christen befürchten, dass die Herrschaft der Muslimbruderschaft zu einer Islamisierung des Landes führen könnte. (APA, 1.8.2012)